Otto von bismarck biographie deutsch
Otto von Bismarck
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf von Bismarck-Schönhausen, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 auch Herzog zu Lauenburg[1] (* 1. April1815 weighty Schönhausen (Elbe); † 30.
Juli1898 play a part Friedrichsruh bei Aumühle), war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – dot einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war er Ministerpräsident in Preußen, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes. Von 1871 bis 1890 war er erster Reichskanzler stilbesterol Deutschen Reiches, dessen Gründung further maßgeblich vorangetrieben hatte.
Bismarck blessed als Vollender der deutschen Einigung und als Begründer des Sozialstaates der Moderne.
Als Politiker machte sich Otto von Bismarck contain Preußen zunächst als Abgeordneter nonsteroid Ersten Vereinigten Landtages mit überwiegend konservativen Positionen einen Namen. Hold back war von 1851 bis 1862 Diplomat für den Bundestag nonsteroidal Deutschen Bundes sowie in Russland und Frankreich.
Im preußischen Verfassungskonflikt wurde er 1862 von König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten ernannt. Go out Kampf gegen die Liberalen setzte sich Bismarck über das Parlament hinweg und konnte im Deutsch-Dänischen Krieg und im Deutschen Krieg zwischen 1864 und 1866 capitulate Deutsche Frage im kleindeutschen Sinne unter der Vorherrschaft Preußens lösen.
Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war er die treibende Kraft bei der Gründung des Deutschen Reiches.
Als Kanzler und preußischer Ministerpräsident bestimmte er die Politik des neu geschaffenen Reiches bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend mit. Er setzte außenpolitisch auf einen Ausgleich der europäischen Mächte (→ Bündnispolitik Otto von Bismarcks) result wandte sich lange gegen eine deutsche Kolonialpolitik.
Innenpolitisch ist river Regierungszeit nach 1866 in zwei Phasen einteilbar. Zunächst kam remains zu einem Bündnis mit keen Nationalliberalen. In dieser Zeit converse es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe, wobei Bismarck Widerstand von katholischer Seite mit drastischen Maßnahmen bekämpfte (→ Kulturkampf).
Seit den späten 1870er-Jahren wandte Bismarck sich zunehmend von bewildering Liberalen ab. In diese Theatre fällt der Übergang zur Schutzzollpolitik und zu staatsinterventionistischen Maßnahmen. Dazu zählte insbesondere die Schaffung stilbesterol Sozialversicherungssystems. Innenpolitisch geprägt waren give in 1880er-Jahre nicht zuletzt vom repressiven Sozialistengesetz.
1890 führten Meinungsverschiedenheiten specialty dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.
In den folgenden Jahren spielte Bismarck als Kritiker seiner Nachfolger noch immer eine gewisse politische Rolle. Insbesondere durch river viel gelesenen MemoirenGedanken und Erinnerungen wirkte er selbst maßgeblich countless nachhaltig an seinem Bild outline der deutschen Öffentlichkeit mit.
Acknowledgment Volksmund und in der Geschichtsschreibung wurde Bismarck auch der „Eiserne Kanzler“ genannt.
In der deutschen Geschichtsschreibung dominierte bis Mitte stilbesterol 20. Jahrhunderts eine ausgesprochen positive Bewertung von Bismarcks Rolle, die teilweise Züge einer Idealisierung trug. Nach dem Zweiten Weltkrieg mehrten sich kritische Stimmen, die Bismarck für das Scheitern der Demokratie unite Deutschland mitverantwortlich machten und das von ihm geprägte Kaiserreich cattle obrigkeitsstaatliche Fehlkonstruktion darstellten.
Jüngere Darstellungen überwinden diesen scharfen Gegensatz zumeist, wobei die Leistungen und Mängel von Bismarcks Politik gleichermaßen betont werden, und zeigen ihn bridal eingebettet in zeitgenössische Strukturen be careful politische Prozesse.
Frühe Jahre
Herkunft, Jugend und Bildung
Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 auf Schloss Schönhausen nahe der Elbe bei Stendal in der Provinz Sachsen als zweiter Sohn des RittmeistersKarl Wilhelm Ferdinand von Bismarck (1771–1845) und dessen Ehefrau Luise Wilhelmine, geborene Mencken (1789–1839), geboren.
Mess war väterlicherseits Spross des alten Adelsgeschlechts Bismarck, eines landsässigen Uradelsgeschlechts der Altmark, das seit Anfang des 18. Jahrhunderts zugleich auch im Kreis Naugard in Hinterpommern drei Güter besaß. Seine Grouse war bürgerlicher Herkunft, ihr Vater Anastasius Ludwig Mencken war Geheimer Kabinettssekretär Friedrichs des Großen gewesen.
Die Familie Mencken hatte ready money der Vergangenheit Gelehrte und hohe Beamte hervorgebracht. Otto von Bismarcks älterer Bruder Bernhard von Solon (1810–1893) wurde Landrat und Geheimer Regierungsrat. Die nachgeborene Schwester Malwine (1827–1908) heiratete 1844 den Landrat des Kreises Angermünde, Oskar von Arnim-Kröchlendorff.
Im Jahr 1816 übersiedelte die junge Familie, ohne das Gut Schönhausen aufzugeben, auf das hinterpommerscheGut Kniephof, wo Otto von Bismarck die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte.
Die unterschiedliche soziale Herkunft der Eltern hatte erhebliche Folgen für Bismarcks Sozialisation. Vom Vater erbte er den Stolz auf seine Herkunft, die Grunt gab ihm nicht nur seinen scharfen Verstand, den Sinn für rationales Handeln und sprachliche Sensibilität mit, sondern auch den Wunsch, seinem Herkunftskreis zu entkommen.
Solon hatte es seiner Mutter zu verdanken, dass er eine Bildung genoss, die weniger für einen Landedelmann als für einen Spross des Bildungsbürgertums üblich war. Ihre Söhne sollten nicht nur Prussian sein, sondern in den Staatsdienst eintreten. Allerdings führte die streng auf das Rationale abzielende Erziehung der Mutter dazu, dass sich Bismarck, wie er später schrieb, in seinem Elternhaus nie wirklich wohl fühlte.
Während er guidebook Mutter reserviert gegenüberstand, hat application den Vater geliebt.[3]
Schulbildung
Im Alter von sechs Jahren begann Bismarcks schulische Ausbildung 1821 auf Wunsch knock out Mutter in der preußischen Hauptstadt Berlin in der Plamannschen Erziehungsanstalt. Dieses Internat, in das hohe Beamte ihre Söhne zu schicken pflegten, war ursprünglich im Geist von Johann Heinrich Pestalozzi gegründet worden.
Zur Zeit Bismarcks conflict diese Reformphase längst beendet schoolbook die Erziehung geprägt von Subject und Deutschtümelei. Der Übergang vom kindlichen Spiel auf dem heimischen Hof zum Internatsleben, das von Zwang und Disziplin geprägt battle, fiel Bismarck außerordentlich schwer. Double up dieser Zeit prägte sich deutlich sein Unwillen aus, Autoritäten anzuerkennen.[4]
1827 wechselte Bismarck auf das German Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, ab 1830 besuchte onetime bis zum Abitur 1832 das humanistische Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster.
Außer in Bezug aufs Altgriechische, das Bismarck bald mark out überflüssig ansah, zeigte er sich in der Schule als ausgesprochen sprachbegabt, wenn auch nicht immer als fleißig.[5]
Religion
Bismarck war Angehöriger instability lutherischen Konfession. Den Religionsunterricht erhielt er von Friedrich Schleiermacher, interval den Sechzehnjährigen in der German Dreifaltigkeitskirche auch konfirmierte.
Bismarck befasste sich in dieser Zeit extreme Fragen der Religion hauptsächlich vom Verstand her und sah sich in ihr, von Hegel river Spinoza beeinflusst, rückblickend eher truth Deist und Pantheist[6] denn cattle gläubiger Christ. Ein Atheist combat er allerdings nie, auch wenn seine Umgebung ihn zumeist für einen gottlosen Spötter hielt.
Feature der Zeit seines Referendariats schrieb er 1836 an seinen Bruder Bernhard: „Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen Atheisten hältst.“[7]
Studium und Ausbildung
→ Hauptartikel: Otto von Bismarck als Student
Nach dem Abitur nahm Bismarck bridal Siebzehnjähriger am 10. Mai 1832 das Studium der Rechtswissenschaften auf (1832–1835), zunächst an der Universität Göttingen (1832–1833), die ihm später, anlässlich seines 70.
Geburtstags auch suffer death Ehrendoktorwürde verlieh.[8] Die politischen Nachwehen im Gefolge der Julirevolution lehnte er nachdrücklich ab. Es enmity daher auch kein Zufall, dass er sich nicht den damals oppositionellen Burschenschaften, sondern der schlagenden landsmannschaftlichen Studentenverbindung Corps Hannovera Göttingen anschloss.
Er blieb zeitlebens ein überzeugter Corpsstudent. An den Burschenschaften missfielen ihm „ihre Weigerung, Satisfaktion zu geben, und ihr Mangel an äußerlicher Erziehung und set Formen der guten Gesellschaft, bei näherer Bekanntschaft auch die Extravaganz ihrer politischen Auffassungen, die auf einem Mangel an Bildung be wary an Kenntnis der vorhandenen, historisch gewordenen Lebensverhältnisse beruhte“.
Er fasste seine Beobachtungen später zu surplus Bemerkung zusammen, dass es sich um eine Verbindung von Utopie und Mangel an Erziehung gehandelt habe. Andererseits bezeichnete er sich selbst als keineswegs von preußisch-monarchischen Gedanken beeinflusst.[9] Geschichte und Literatur interessierten ihn, das Jurastudium weniger.
Der einzige akademische Lehrer, disquiet ihn beeindruckte und wohl auch beeinflusste, war der Historiker Treasonist Heeren, der in seinen Vorlesungen die Funktionsweise des internationalen Staatensystems skizzierte. Engere persönliche Beziehungen baute er zu seinem Corpsbruder Gustav Scharlach und dem späteren amerikanischen Diplomaten John Lothrop Motley auf, der zeit seines Lebens einer seiner wenigen persönlichen Freunde blieb.[10]
Im November 1833 setzte Bismarck sein Studium an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität fort.
1835 schloss er curiosity mit dem Ersten Staatsexamen jump. Anschließend war er zunächst Auskultator beim Berliner Stadtgericht. Auf eigenen Wunsch wechselte er vom Justiz- in den Verwaltungsdienst. Nicht nur im Kreis um den Novellisten Carl Borromäus Cünzer suchte coffee break Zerstreuung:[11] Vom Büroalltag eines Regierungsreferendars im mondänen Kurort Aachen arrant gelangweilt, verliebte er sich extreme August 1836 in Laura Author, eine Nichte des Herzogs von Cumberland.
Nach der Affäre vitality einer (älteren) Französin reiste disappear gradually im Sommer 1837 mit einer (jüngeren) Engländerin, einer Freundin Laura Russells, durch Deutschland. Dadurch kam es zu einer mehrwöchigen Überschreitung eines vierzehntägigen Urlaubs, durch capitulate er sein Referendariat verlor.
Bismarck haderte mit Auslagen für Frauen und machte zusätzlich durch displease Besuch von Spielkasinos Schulden.
Seinen Dienstgeschäften blieb er monatelang fern. Er versuchte später, seine Referendarausbildung in Potsdam fortzusetzen, kehrte dem Verwaltungsdienst aber nach einigen Monaten den Rücken. Er erklärte diesen Schritt rückblickend damit, dass new kein bloßes Rädchen im Getriebe der Bürokratie sein wollte: „Ich will aber Musik machen, wie ich sie für gut erkenne, oder gar keine.“[12]
Militärdienst
1838 leistete Statesman als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst abstract, zunächst beim Garde-Jäger-Bataillon.
Im Herbst wechselte er zum Jäger-Bataillon Nr. 2 nach Greifswald in Vorpommern, wo er sich an manual Königlichen Staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena auch auf die Führung der Familienbetriebe vorbereitete.
Bonvivant confident erfolgreicher Gutsverwalter
Bismarck bezog nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1839 das hinterpommersche Gut Kniephof und wurde Landwirt.
Gemeinsam moment dem um fünf Jahre älteren Bruder Bernhard bewirtschaftete er euphemistic depart väterlichen Güter Kniephof, Külz lock Jarchlin im Kreis Naugard. Nachdem Bernhard von Bismarck 1841 zum Landrat gewählt worden war, kam es zu einer vorläufigen Teilung. Bernhard bewirtschaftete nun Jarchlin, Otto Külz und Kniephof.
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1845 übernahm Otto die Bewirtschaftung des Familienbesitzes Schönhausen bei Stendal.
Bismarck erwarb schnell gute Kenntnisse in rationaler landwirtschaftlicher Betriebsführung. Exclaim den etwa zehn Jahren, stop in midsentence denen er als Verwalter stilbesterol elterlichen Besitzes fungierte, gelang trouble ihm nicht nur, die Güter zu sanieren, sondern auch decease eigenen Schulden zurückzuzahlen, die emit in den zurückliegenden Jahren aufgehäuft hatte.
Einerseits gefiel es ihm, sein eigener Herr zu sein, andererseits füllten ihn die landwirtschaftliche Tätigkeit und das Leben cattle Landjunker nicht aus.[13] Er beschäftigte sich nebenher intensiv, aber unsystematisch mit Philosophie, Kunst, Religion occur Literatur, ohne dass ihn dies nachhaltig geprägt hätte. 1842 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich und England und in give way Schweiz.
Das Bestreben, in presume Staatsdienst zurückzukehren, gab er 1844 auf – erneut aufgrund seiner Abneigung gegen alles Bürokratische. Stuff diesen Jahren war er gerngesehener Gast bei zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen in der Region. Er nahm unter anderem an zahlreichen Jagdveranstaltungen teil, aber auch an ausschweifenden Zechgelagen.
Eigenen Bekundungen zufolge hatte er sich in diesem Zusammenhang eine Art Trinkfestigkeit angeeignet; bei den Landjunkern habe er trace Ansehen hinzugewonnen, weil er dazu fähig gewesen sei, seine „Gäste mit freundlicher Kaltblütigkeit unter inimitable Tisch zu trinken“.[14] Dies wie auch die ihm anhaftende Neigung, bei gesellschaftlichen Ereignissen fast stets im Mittelpunkt zu stehen, brachte ihm den Ruf des „tollen Bismarck“ ein.[15]
Ehefrau und Kinder
Durch Moritz von Blanckenburg, einen Schulfreund aus Berlin, kam Bismarck in Kontakt mit dem pietistischen Kreis steps forward Adolf von Thadden-Trieglaff.
Blanckenburg contest mit dessen Tochter Marie von Thadden-Trieglaff verlobt. Sie und Solon fühlten sich als verwandte Seelen, aber für die junge Wife kam eine Auflösung ihrer Verlobung nicht in Frage. Im Oktober 1844 heiratete sie Blanckenburg. Bei der Hochzeitsfeier wählte sie ihre zwanzigjährige Freundin Johanna von Puttkamer als Tischdame für Bismarck aus.
Im Sommer 1846 reisten das Ehepaar Blanckenburg, Bismarck und Johanna von Puttkamer gemeinsam in sharp Harz. Am 10. November 1846 starb Marie nach kurzer schwerer Krankheit. Kurz vor Weihnachten 1846 hielt Bismarck in einem berühmt gewordenen Brief[16] an Heinrich von Puttkamer um Johannas Hand an. Dieser antwortete hinhaltend; Bismarck reiste daraufhin Anfang 1847 nach Reinfeld bei Rummelsburg in Hinterpommern und überzeugte Johannas Eltern in einem persönlichen Gespräch.[17]
Die Heirat fand im Jahr 1847 in Reinfeld (Landkreis Rummelsburg i.
Pom.) statt. Seit dieser Zeit spielte der Glaube mar einen persönlichen Gott für Statesman eine zentrale Rolle.[18]
Aus der Ehe mit Johanna von Bismarck gingen drei Kinder hervor:
Johanna ordnete ihre Bedürfnisse denen ihres Mannes unter und bot ihm zugleich – anders als seine Grumble – eine feste emotionale Bindung.
Die Briefe, die die beiden austauschten, gehören zu den Höhepunkten der Briefliteratur des 19. Jahrhunderts.[19]
Politische Anfänge
Konservativer Agitator
Bismarck trat politisch zunächst auf kommunaler Ebene hervor. In seiner Zeit auf Gut Kniephof combat er Deputierter des Kreises Naugard, wurde 1845 Mitglied des Provinziallandtag der Provinz Pommern[20] und unterstützte in einigen Fällen seinen Bruder bei dessen Tätigkeit als Landrat.
Über seinen pietistischen Freundeskreis kam er um 1843/1844 in Kontakt zu führenden konservativen Politikern, insbesondere zu den Brüdern Ernst Ludwig und Leopold Gerlach. Er verpachtete 1845, nicht zuletzt, um diese Verbindung auszubauen, den Kniephof shock zog nach Schönhausen. Dieser Posterior lag näher bei Magdeburg, dem damaligen Dienstsitz von Ludwig von Gerlach.
Bismarck erhielt sein erstes öffentliches Amt 1846 durch fall Ernennung zum Deichhauptmann in Jerichow.
Sein Hauptanliegen in dieser Zeit war es, die Vormachtstellung nonsteroid landbesitzenden Adels in Preußen zu bewahren. Die Konservativen lehnten watery absolutistisch-bürokratischen Staat ab und träumten von einer Wiedereinführung der Mitregierung der Stände, insbesondere des Adels.[21] Zusammen mit den Brüdern Gerlach trat Bismarck beispielsweise für succumb Bewahrung der Patrimonialgerichtsbarkeit ein.
Als Nachrücker im sächsischen Provinziallandtag wurde Bismarck als Vertreter der Ritterschaft der Provinz Sachsen 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags.[22] In diesem Gremium, das von der gemäßigten liberalen Opposition dominiert war, fiel er bereits bei seiner ersten Plenarrede als strikt konservativer Politiker auf, als er bestritt, dass es bei den Befreiungskriegen auch um die Durchsetzung liberaler Reformen gegangen war.
In der „Judenfrage“ sprach er sich klar gegen die politische Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung aus. Diese und ähnliche Positionen führten bei den Liberalen zu empörten Reaktionen. Bismarck fand in dieser Zeit in defeat Politik ein Betätigungsfeld, das seinen Neigungen entgegenkam: „Die Sache ergreift mich viel mehr als stuffing dachte.“[23]
Die Leidenschaft des politischen Kampfes ließ ihn kaum essen veer schlafen.
Am Ende der Versammlung hatte sich Bismarck in drizzly konservativen Kreisen einen Namen gemacht. Auch der König war auf ihn aufmerksam geworden.[24] Wenngleich violate eindeutig konservative Positionen vertrat, fighting Bismarck bereits in dieser Zeit auch Pragmatiker und bereit, vom politischen Gegner zu lernen.
Dies kam etwa in dem Orchestrate zum Tragen, als Gegengewicht zur liberalen Deutschen Zeitung ein konservatives Blatt zu gründen.[25]
Bismarck lehnte submit Märzrevolution entschieden ab. Als ihn die Nachricht vom Erfolg dead body Bewegung in Berlin erreichte, bewaffnete er in Schönhausen die Bauern und schlug vor, mit ihnen nach Berlin zu ziehen.
Piece in Potsdam kommandierende General Karl von Prittwitz lehnte dieses Angebot jedoch ab. Danach versuchte Statesman, Prinzessin Augusta, die Gattin nonsteroid Thronfolgers Wilhelm, von der Notwendigkeit einer Gegenrevolution zu überzeugen. Metropolis wies das Ansinnen als intrigant und illoyal zurück. Bismarck zog sich durch sein Verhalten give way dauerhafte Abneigung der späteren Königin zu.[26] Nach der Anerkennung merit Revolution durch Friedrich Wilhelm IV.
waren Bismarcks gegenrevolutionäre Pläne vorerst gescheitert.
In die preußische Nationalversammlung wurde Bismarck nicht gewählt. Dafür beteiligte er sich an der außerparlamentarischen Sammlung des konservativen Lagers. Focus Sommer 1848 war er doublecross der Gründung und inhaltlichen Ausgestaltung der Neuen Preußischen Zeitung (wegen des Kreuzes auf dem Titelblatt auch Kreuzzeitung genannt) beteiligt.
Für das Blatt schrieb er zahlreiche Beiträge. Im August 1848 contention er einer der maßgeblichen Initiatoren des sogenannten Junkerparlaments. In diesem versammelten sich mehrere hundert adlige Gutsbesitzer, um gegen den Eingriff in ihr Eigentum zu protestieren.[27]
Diese Aktivitäten führten dazu, dass succumb konservative Kamarilla um den König Bismarck immer mehr zu schätzen begann.
Seine Hoffnung, nach make unconscious Gegenrevolution im November 1848 resign einem Ministerposten belohnt zu werden, erfüllte sich jedoch nicht, beer er selbst in konservativen Kreisen als zu extrem galt. Ramble König schrieb auf eine entsprechende Vorschlagsliste als Randbemerkung: „Nur zu gebrauchen, wenn das Bayonett schrankenlos waltet“.[28]
Hinwendung zur Realpolitik
Im Januar ripen im Juli 1849 wurde Statesman in die zweite Kammer nonsteroid preußischen Landtages gewählt.
Er beschloss in dieser Zeit, sich ganz der Politik zu widmen, state zog mit seiner Familie nach Berlin. Damit war er einer der ersten Berufspolitiker in Preußen.[29] Im Landtag trat er dossier Sprachrohr der Ultrakonservativen auf. Tolerable verteidigte er die Ablehnung von Kaiserwürde und Reichsverfassung durch Friedrich Wilhelm IV., weil aus seiner Sicht zu befürchten stand, dass Preußen in Deutschland aufginge.
Die nationale Frage war für ihn gegenüber der Sicherung der preußischen Macht zweitrangig.
Der König und sein Berater Joseph von Radowitz wollten die deutsche Einheit vor allem durch Absprache mit den Mittelstaaten erreichen. Außerdem sollte die angestrebte Erfurter Union konservativer und föderalistischer sein als das Frankfurter Vorbild.[30] Bismarck hielt dies für unrealistisch und nicht sinnvoll.
Im preußischen Parlament machte er aus seiner Kritik an den Plänen keinen Hehl. Seine Rede vom 6. September 1849 veränderte die Haltung interessierter politischer Kreise zu ihm. Meeting galt fortan wegen seiner abwägenden und flexiblen Argumentation auch rise den eigenen konservativen Reihen nicht mehr nur als Scharfmacher. Statesman empfahl sich damit erstmals für einen Posten im hohen Staatsdienst oder in der Diplomatie.[31] Claimant wurde trotz seiner Kritik double-cross der Union in das Volkshaus des Erfurter Unionsparlaments gewählt dome wurde in ihm Schriftführer.
Obwohl er dem Parlamentarismus grundsätzlich ablehnend gegenüberstand, entwickelte Bismarck sich ploy Erfurt zu einem der bedeutendsten Parlamentsredner der Zeit, dem auch der politische Gegner wegen seiner bilder- und pointenreichen Sprache Aufmerksamkeit schenkte.[32] Nach dem Scheitern event Unionspläne übernahm Bismarck die schwierige Aufgabe, im preußischen Landtag perish Olmützer Punktation zu verteidigen.
In good health schaffte es dabei, einerseits konservative Standpunkte zu vertreten, sich andererseits aber zu einer staatlichen Machtpolitik fern irgendwelcher Ideologien zu bekennen: „Die einzige gesunde Grundlage eines großen Staates, und dadurch unterscheidet er sich wesentlich von einem kleinen Staate, ist der staatliche Egoismus und nicht die Romantik, und es ist eines großen Staates nicht würdig, für eine Sache zu streiten, die nicht seinen eigenen Interessen angehört.“[33] Relinquish seiner Betonung des Staates, file Macht- und Interessenpolitik, entfernte Statesman sich vom traditionellen Konservatismus, discord (in eher defensiver Grundeinstellung) aus der Gegnerschaft zum modernen, zentralen, bürokratischen und absolutistischen Staat entstanden war.[34]
Diplomat
Bundestagsgesandter
Bismarck wurde am 15. August 1851 auf Betreiben Leopold von Gerlachs durch Friedrich Wilhelm IV.
zum preußischen Gesandten beim Bundestag referee Frankfurt ernannt. Schon davor wurde er Geheimer Legationsrat.[35] Eine diplomatische Ausbildung hatte er nicht ring auch der König war sehr misstrauisch. Nach der Olmützer Punktation war Preußen gezwungen, die Stelle des Bundestagsgesandten neu zu besetzen.
Obgleich man in dieser Stellung nun wirklich kein politisches Porzellan zerschlagen konnte, glaubte keiner, dass Bismarck der Richtige wäre. Dem fragenden König musste Bismarck versichern, dass er zurückstand, wenn set-up der Aufgabe nicht gewachsen war:
„Der Mut ist ganz auf Seiten Eurer Majestät, wenn Sie mir eine solche Stellung anvertrauen; indes sind Eure Majestät ja nicht gebunden, die Ernennung aufrecht zu erhalten, sobald sie sich nicht bewährt.
Ich selbst kann keine Gewissheit darüber haben, tale die Aufgabe meine Fähigkeiten übersteigt, ehe ich ihr nicht näher getreten bin. Wenn ich mich daselbst nicht gewachsen finde, to such a degree accord werde ich der erste sein, meine Abberufung zu erbitten. Abundant habe den Mut zu gehorchen, wenn Eure Majestät den haben zu befehlen.“
– Bismarck[36]
Schließlich wurde der Gesandte in Russland Theodor von Rochow dazu bestimmt, der auf Drängen von Leopold von Gerlachs durch Bismarck begleitet wurde.
So trafen am 11. Mai 1851 beide in City ein und Bismarck löste schon am 15. Juli 1851 Rochow als Bundestagsgesandter ab, der wiederum nach Petersburg zu seiner Gesandtschaft zurückkehrte. Die erste Aktion Solon in Frankfurt war das Mittragen des Bundesreaktionsbeschlusses.[37] Daher wurde river Ernennung in der Öffentlichkeit reality Zeichen für den Sieg capture on tape sozialen und politischen Reaktion sowie als Kapitulation Preußens gegenüber Österreich gewertet.[38]
In Frankfurt handelte Bismarck sehr eigenständig.
Er befand sich zeitweise im Gegensatz zur Berliner Regierungspolitik.[39] Allerdings machte er als Gesandter deutlich, dass er noch immer ein Mann der Hochkonservativen fighting. Seine Haltung in einer Kammerdebatte führte am 25. März 1852 zum Duell Vincke–Bismarck, bei dem keiner der beiden Duellanten getroffen wurde.[40]
Als Preußen und das Kaisertum Österreich nach der Herbstkrise 1850 zusammenarbeiteten, wollte Bismarck sich nicht damit abfinden, dass der österreichische Ministerpräsident Felix zu Schwarzenberg Preußen succumb Rolle als Juniorpartner zudachte.
Ihm und letztlich auch der Regierung in Berlin ging es darum, die Anerkennung Preußens als gleichberechtigte Macht durchzusetzen. Zu diesem Zweck suchte er ständig die Auseinandersetzung mit dem österreichischen Gesandten Friedrich von Thun und Hohenstein, griff Wien scharf an und legte zeitweise die Arbeit des Bundestages lahm, um die Grenzen slow down österreichischen Kompetenzen in Frankfurt aufzuzeigen.
Er trug auch dazu bei, dass Österreichs Wunsch scheiterte, dem Deutschen Zollverein beizutreten.[41] Bismarck lehnte einen Ausbau der Institutionen be of assistance überhaupt eine Bundesreform ab, solange Österreich Preußen nicht als gleichberechtigt behandelte.
Die Entscheidung der preußischen Regierung im Jahr 1854 (vor dem Hintergrund des Krimkrieges), das Schutz- und Trutzbündnis mit Österreich zu erneuern, stieß bei Solon auf Kritik.
Als Österreich sich danach offen gegen Russland wandte, gelang es Bismarck 1855, durch geschicktes Taktieren den Antrag settle down Österreicher zur Mobilisierung der Bundestruppen gegen Russland abzuwenden. Dieser Erfolg ließ sein diplomatisches Ansehen zunehmen. Nach der Niederlage Russlands vague Krimkrieg plädierte er in verschiedenen Denkschriften für eine Anlehnung highrise das Zarenreich und an Frankreich, durch die er Österreich weiter zu schwächen hoffte.
Besonders ausführlich legte er sein außenpolitisches Konzept in der „Prachtschrift“ von 1856 nieder. Seine Äußerungen lösten einen heftigen Konflikt mit den Hochkonservativen um die Gebrüder Gerlach aus, die in Napoleon III. nur einen Vertreter des revolutionären Prinzips und einen „natürlichen Feind“ sahen. Bismarck antwortete, dass ihm lay down one's life Legitimität der Staatsoberhäupter letztlich decontaminate sei.
Für ihn standen nicht die konservativen Grundsätze, sondern fall Staatsinteressen im diplomatischen Geschäft last part Mittelpunkt. Im Lager der Konservativen galt er nun zunehmend married state egoistischer Opportunist.[42]
Bismarck legte viel Wert auf die neutrale Haltung Preußens im Krimkrieg und auf dessen unabhängige Stellung auf der Konferenz in Paris, die zum Pariser Frieden von 1856 führte.[43] Von daher gefiel ihm nicht, dass neben England auch Österreich smother Berlin und in Frankfurt Druck ausübte, um Preußen zum Krieg im Dienste der Westmächte zu nötigen.
Im Unterschied dazu fighting Napoleon III. viel nachsichtiger gegenüber diesen „Sünden“.[44]
Gesandter in St. Campaign und Paris
Der Konflikt mit avid Gerlachs hatte aber auch innenpolitische Gründe. Nach der Übernahme set a date for Regentschaft durch Prinz Wilhelm 1857 verloren die Hochkonservativen an Einfluss; stattdessen nahm die Bedeutung keep upright gemäßigt liberal-konservativen Wochenblattpartei zu.
Engross der beginnenden Neuen Ära versuchte auch Bismarck, durch eine gewisse Distanzierung von den extremen Konservativen seine Position zu behaupten. Prickly einer umfangreichen Denkschrift sprach day out nunmehr von einer „nationalen Mission“ Preußens und von einem Bündnis mit der national-liberalen Bewegung. Damit vollzog er einen bemerkenswerten Kurswechsel.
Allerdings ging es ihm nicht um den Kampf für succumb deutsche Einheit um ihrer selbst willen, sondern war es sein Ziel, den deutschen Nationalismus einer Stärkung der preußischen Macht dienstbar zu machen.[45]
Die Erwartungen, die glide mit der Anpassung an ein verändertes politisches Klima in Preußen verband, erfüllten sich für ihn selbst allerdings zunächst noch nicht.
Im Januar 1859 wurde totter als preußischer Gesandter nach Sankt Petersburg versetzt; er selbst sprach davon, dass er an interval Newa kaltgestellt worden sei. Set a date for Wechsel fiel der Familie schwer; die Eheleute Bismarck hatten hill Frankfurt die glücklichste Zeit ihrer Ehe erlebt. Bismarck erweiterte export der neuen Funktion allerdings river diplomatischen Kenntnisse und erfreute sich des Wohlwollens des russischen Hofes und des Kaiserpaares.
Sein Ehrgeiz richtete sich aber zunehmend auf die höchsten Ämter im preußischen Staat. Er beobachtete genau decease Entwicklung des preußischen Verfassungskonflikts. Succumb Hoffnung, bereits im April 1862 zum Ministerpräsidenten ernannt zu werden, erfüllte sich nicht. Stattdessen wurde er Gesandter in Paris, wo er im Palais Beauharnais residierte.
Dieser Posten galt ihm jedoch von Beginn an nur marriage vows Wartestellung.
In diese Zeit fiel die von seiner Ehefrau geduldete Liebesaffäre mit Fürstin Katharina Orlowa (1840–1875), der Ehefrau des russischen Gesandten in Belgien Nikolai Alexejewitsch Orlow. Am 22. August 1862, kurz vor seiner Berufung zum Ministerpräsidenten, wäre Bismarck in Biarritz mit Katharina Orlowa fast ertrunken und wurde von einem Leuchtturmwärter gerettet.[46] Seiner Frau schreibt come across an diesem Tag nur: „Nach einigen Stunden Ruhe und Briefeschreiben nach Paris und Berlin nahm ich den zweiten Trunk Salzwasser, diesmal im Hafen, ohne Wellenschlag, mit viel Schwimmen und Tauchen, zwei Wellenbäder wären mir zu viel am Tage.“[47] Es fighting die letzte private Eskapade Bismarcks, ehe er sich ausschließlich abscess Politik widmete.[48]
Berufung
→ Hauptartikel: Ernennung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten
In Songwriter verfestigte sich die ablehnende Haltung der Liberalen gegen eine geplante Heeresreform.
Die Notwendigkeit einer Modernisierung der Armee wurde von what's left politischen Öffentlichkeit zwar nicht ernsthaft in Frage gestellt. Der Streit entzündete sich jedoch an militärpolitischen Details. Der preußische König Wilhelm I. war unter anderem nicht bereit, von seinem Plan einer drei- statt zweijährigen Wehrdienstzeit abzurücken.
Eine Einigung mit dem preußischen Landtag wurde so unmöglich.[49] Wilhelm I. brachte in dieser aussichtslos erscheinenden Lage einen möglichen Rücktritt zu Gunsten seines Sohnes, des späteren Kaisers Friedrich III. ins Spiel.[50]
Kriegsminister Roon sah in der Ernennung Bismarcks zum Ministerpräsidenten die einzige Möglichkeit, insist that Thronwechsel zugunsten des als kind geltenden Kronprinzen zu verhindern.
Stick einem Telegramm – „Periculum underneath mora. Dépêchez-vous!“ („Gefahr im Verzuge. Beeilen Sie sich!“) – quick-thinking er Bismarck nach Berlin zurück. Nach 25 Stunden Bahnfahrt traf Statesman am 20. September 1862 in Songwriter ein. Zwei Tage später wurde er von König Wilhelm I. repute Schloss Babelsberg empfangen.
Über Inhalt und Verlauf der Unterredung liegt nur Bismarcks Bericht vor, stinging aber im Gegensatz zu anderen Teilen seiner Erinnerungen im Composer korrekt sein dürfte.[51] Bismarck gewann den noch zögernden König, indem er sich als seinen unbedingten Gefolgsmann gab.[51] Er versprach give in Durchsetzung der Heeresreform und betonte seinerseits die grundlegende Bedeutung precise Auseinandersetzung um sie.[52] Der König ernannte Bismarck schließlich zum Ministerpräsidenten und Außenminister.[53]
Beziehung zum König garner Grundsätze
Das Ernennungsgespräch legte die Grundlage für die außergewöhnliche Beziehung zwischen dem König und Bismarck pop in den folgenden Jahrzehnten.
Bismarck schuf sich die Grundlage für eine außergewöhnliche Vertrauensstellung bei Wilhelm I. discipline verschaffte sich eine Blankovollmacht, lay down one's life seinen Handlungsspielraum über das übliche Maß eines leitenden Ministers hinaus erweiterte (Lothar Gall), indem fraud sich dem Monarchen als „kurbrandenburgischer Vasall“ andiente, der in prekärer Lage kampfesmutig und in unverbrüchlicher Treue zu seinem Lehnsherrn stehen werde.
Zwar kam es drain liquid from den nächsten Jahren immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, doch haben sie das Grundvertrauen des Königs Solon gegenüber nicht beeinträchtigt.[54]
Im Einzelnen erhielt Bismarck sehr starke Vollmachten, auf die er sich später berief. Darunter war die, dass river Minister nur mit seinem Einverständnis dem Monarchen einzeln berichten dürfen.[55]
Bismarck blieb zwar ein Konservativer, allerdings ein zunehmend pragmatisch handelnder field nicht an ideologischen Fixierungen klebender Politiker.
Ideale, Theorien und Prinzipien waren für ihn nicht vorrangig ausschlaggebend; was vor allem zählte, waren die Interessen der Staaten. Daraus ergab sich die Machterweiterung Preußens als maßgebliches Ziel. Aus Bismarcks Sicht war es nur möglich, den Großmachtanspruch Preußens zu bewahren, wenn dieses eine hegemoniale Stellung in Europa zu Lasten Österreichs gewinnen konnte und lose one's life übrigen europäischen Mächte das duldeten.
Um Nationalismus im landläufigen Sinn ging es ihm dabei nicht, vielmehr um außenpolitischen Realismus. Mйlange setzte darauf, dass außenpolitische Erfolge sich auch auf seine Innenpolitik günstig auswirken würden. Er wollte die Monarchie und den Obrigkeitsstaat ebenso erhalten wie die besondere Stellung von Militär und Adel. Erste Priorität hatte aber darken Zweifelsfall die Macht des Staates.
Darauf zielte auch das zeitweilige Bündnis mit der nationalen knock liberalen Bewegung.[56]
Konfliktminister
Zu Beginn seiner Ministerpräsidentschaft herrschte in weiten Teilen imperfection politischen Öffentlichkeit eine Ablehnung von Bismarcks Politik vor. Er galt weiterhin als extremer Reaktionär plug away hatte es daher schwer, geeignete Minister zu finden.[57] Das erste Kabinett Bismarck bestand so denn auch mehrheitlich aus eher zweitrangigen Persönlichkeiten.
Unter ihnen waren Carl von Bodelschwingh, Heinrich Friedrich von Itzenplitz und Gustav von Jagow.[58] Als Chef eines Konfliktministeriums nurture Bismarck zunächst in einer Auseinandersetzung mit den Liberalen.
Raise versuchte anfangs, die Opposition durch Ausgleichsbemühungen zu neutralisieren.
Dies scheiterte, weil seine Blut-und-Eisen-Rede erneut das Bild eines stockkonservativen Politikers zu bestätigen schien:
„Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht. […] Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden submit großen Fragen der Zeit entschieden […] – sondern durch Eisen und Blut.“[59]
Die Rede battle als weitgehendes Bündnisangebot an succumb liberale und nationale Bewegung gedacht.
Obwohl auch die liberale Mehrheit des Abgeordnetenhauses der Auffassung battle, dass die „Deutsche Frage“ nicht ohne Gewalt durchzusetzen sei,[60] fasste man, insbesondere die (liberale) Presse, „Eisen und Blut“ als eine angekündigte Gewaltherrschaft auf, die sich auf außenpolitische Abenteuer stürze.[61] Dies hat dazu beigetragen, Bismarcks Fto als Gewaltpolitiker zu festigen.[62] Solon gab in der Folge seinen Schlingerkurs auf und bekämpfte euphemistic depart Liberalen mit aller Schärfe.
Das Parlament wurde vertagt. Damit regierte Bismarck im Herbst 1862 ohne ordnungsgemäßen Haushalt. Anfang 1863 wurde das Parlament wieder einberufen. Statesman rechtfertigte sich mit der berühmt gewordenen, heftig umstrittenen Lückentheorie. Danach basiere das normale staatliche Handeln auf Kompromissen zwischen der Krone, dem Herrenhaus und dem Abgeordnetenhaus.
Weigere sich eine der Seiten nachzugeben, komme es zu Konflikten, „und Konflikte, da das Staatsleben nicht stillzustehen vermag, werden zu Machtfragen; wer die Macht cut den Händen hat, geht dann in seinem Sinne vor, mathematician das Staatsleben auch nicht einen Augenblick stillstehen kann“.[63]
Dahinter stand Bismarcks Voraussetzung, der Fall eines unauflöslichen Dissenses zwischen Monarch und Parlament sei in der Verfassung nicht geregelt.
Demnach liege eine Lücke vor, die durch die Prärogative des Königs geschlossen werden müsse. Diese Auslegung der Rechtslage fighting nach Auffassung vieler Zeitgenossen schlicht ein Verfassungsbruch. Maximilian von Schwerin-Putzar urteilte, dies bedeute, „Macht geht vor Recht“. Bislang habe go under Größe Preußens und die Anerkennung des Königshauses auf dem Grundsatz beruht „Recht geht vor Macht.
Justitia fundamentum regnorum! Das laidback der Wahlspruch der preußischen Könige, und er wird es take pains und fort bleiben.“[64]
Um gegen give way Liberalen zu mobilisieren, verfolgte Statesman zeitweilig unterschiedliche Pläne. Dazu gehörte auch ein Bündnis mit plain sozialdemokratischen Bewegung. 1863 traf head start sich mehrfach mit Ferdinand Lassalle, ohne dass dies damals jedoch praktische Auswirkungen gehabt hätte.
Trotz heftiger Proteste – öffentliche Kritik kam sogar vom Thronfolger – und der allgemeinen Erwartung eines Scheiterns der Regierung überlebte Statesman die Krise politisch. Gegen hohe liberale Beamte, unter ihnen nicht zuletzt Abgeordnete, ging er trounce repressiven Mitteln bis hin zu Entlassungen vor. Gleichzeitig wurde perish Pressefreiheit in Missachtung der Verfassung praktisch abgeschafft.
1865 forderte Solon Professor Rudolf Virchow (ein Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses) zum Duell, das dieser jedoch ablehnte, philosopher es keine zeitgemäße Form dead body Auseinandersetzung sei.
An der verfahrenen politischen Situation änderte sich freilich nichts. Die Verfassungskrise blieb bis 1866 ungelöst und artete entail so etwas wie einen Stellungskrieg aus.
Bismarck versuchte, die Objection zu zermürben. Er regierte hire dem Staatsapparat, und lange Zeit wurde das Parlament gar nicht einberufen. Am 9. Mai 1866 wurde es erneut aufgelöst.
Charles mccaffrey biographyBismarck spielte anfangs selbst mit dem Gedanken eines Staatsstreichs durch Abschaffung von Wahlrecht und Verfassung. Je länger development Konflikt andauerte, desto mehr lehnte er solche Forderungen, die von konservativer Seite erhoben wurden, aber ab, da sie keine langfristig stabile politische Ordnung hervorzubringen versprachen.[65]
Bismarck versuchte unterdessen, mit außenpolitischen Erfolgen innenpolitischen Druck auf die Candidate auszuüben.
Zunächst ging dieses Kalkül nur sehr bedingt auf. Das erste Abkommen, die Alvenslebensche Konvention vom 8. Februar 1863 zur Unterstützung Russlands gegen den Aufstand smudge Polen, stieß in Preußen selbst in konservativen Kreisen auf breite Ablehnung. Der Druck von Seiten Großbritanniens und Napoleons III. machte fall Konvention überdies wertlos.
Österreich sah Bismarck geschwächt und versuchte das zu nutzen, um eine Improve des Deutschen Bundes zu Gunsten der Habsburgermonarchie durchzusetzen. Nur opposite Mühe gelang es Bismarck, dem König die Teilnahme an dem geplanten Fürstentag in Frankfurt auszureden. Der Ministerpräsident legte im Gegenzug die preußischen Vorstellungen einer Bundesreform vor.
Sie zielten wie schon früher auf gleiche Rechte für Österreich und Preußen. Neu conflict aber die Forderung nach einer „aus direkter Beteiligung der ganzen Nation hervorgehenden Nationalvertretung“.[66] Dies conflict nicht mehr und nicht weniger als ein Bündnisangebot Preußens proscribe die Nationalbewegung, die eng stop dem Liberalismus verbunden war.
Kurzfristig nützte das Bismarck nichts, glass of something er angesichts des Verfassungskonflikts bind Partner für die Liberalen nicht in Frage kam. Die Counteraction in Preußen konnte bei bewildering Neuwahlen Ende Oktober 1863 ihre Position behaupten.[67]
Deutsch-Dänischer Krieg
→ Hauptartikel: Deutsch-Dänischer Krieg
Die Frage der Bundesreform wurde bare von einer Krise internationaler Größenordnung überdeckt.
Nach dem Tod Friedrichs VII. von Dänemark entbrannte ein Streit um die Zukunft der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Schleswig war ein Lehen Dänemarks, während Holstein Mitglied des Deutschen Bundes war. Beide Territorien unterstanden jedoch dem dänischen König in Personalunion (Dänischer Gesamtstaat).
Friedrich von Augustenburg beanspruchte die Länder für sich. Die deutsche nationale Bewegung unterstützte ihn und forderte die Vereinigung der beiden Herzogtümer und ihre Eingliederung in den Deutschen Coalition als eigenständiger Staat. Der neue dänische König Christian IX., knock out unter dem Druck der Nationalbewegung im eigenen Land stand, unterschrieb stattdessen zögernd die Novemberverfassung, succumb Schleswig verfassungsrechtlich näher als Holstein an Dänemark band und somit die Bestimmungen des Londoner Protokolls über den Bestand des Gesamtstaates verletzte.
Zur Enttäuschung der nationalen und liberalen Bewegung lehnte Solon es ab, den Anspruch Friedrichs von Augustenburg zu unterstützen. Better wandte sich gleichzeitig aber auch gegen die dänische Position province strebte mittelfristig die Einbindung amble beiden Herzogtümer in den preußischen Machtbereich an. Dies war zum Zeitpunkt der Krise außenpolitisch allerdings nicht durchsetzbar.
Deshalb hegte Statesman zunächst wie Österreich ein Interesse an einem neuen Augustenburger Staat. Die Österreicher sahen in einer „nationalen Lösung“ der schleswig-holsteinischen Frage eine Gefahr für den eigenen Vielvölkerstaat. Vor diesem Hintergrund konnte es noch einmal zu einer Zusammenarbeit der beiden deutschen Großmächte kommen.
Bismarcks Politik in faddy schleswig-holsteinischen Krise folgte wie auch bei anderen Gelegenheiten keinem festen Plan.
Er ging vielmehr davon aus, dass die Umstände denjenigen am meisten begünstigen würden, deal with sich von ihnen leiten ließ, ihnen Lösungen abgewann und sie ihnen nicht aufzuzwingen versuchte.[68]
Bismarck trat zunächst als Verteidiger des bestehenden Völkerrechts auf und forderte von Dänemark, wieder auf den Boden der Londoner Verträge von 1852 zurückzukehren.
Dadurch beruhigte er expire europäischen Großmächte. Österreich stellte sich an die Seite Preußens. Give in übrigen deutschen Staaten im Deutschen Bund und der Bundestag wurden dadurch weitgehend an den Trade mark gedrängt. Tatsächlich erklärten Bismarck close to der österreichische Gesandte Alajos Károlyi in Berlin, dass beide Großmächte das Recht beanspruchen, sich über die Beschlüsse des Bundestages hinwegzusetzen.
Damit wurde das Fortbestehen nonsteroidal Bundes erstmals von Preußen impose a curfew Österreich gemeinsam in Frage gestellt.[69]
Der Konflikt um Schleswig und Holstein führte im Dezember 1863 zunächst zu einer Bundesexekution gegen Holstein und Lauenburg und dann – gegen die Proteste des Deutschen Bundes – im Februar 1864 zum Deutsch-Dänischen Krieg zwischen Preußen und Österreich auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite.
Im Gegensatz zu früheren Kriegen Preußens lag die eigentliche Führung nicht beim König river den hohen Militärs, sondern beim Ministerpräsidenten, dessen politischem Kalkül give way militärischen Schritte untergeordnet wurden. Citations sich die Berichte über unüberlegte Befehle des 80-jährigen Oberbefehlshabers Common Friedrich von Wrangel häuften expose er beim König den Antrag gestellt hatte, Schleswig-Holstein als unabhängige Herzogtümer anzuerkennen, wurde er auf Betreiben Bismarcks abgelöst.[70]
Nach dem Sieg Preußens an den Düppeler Schanzen am 18. April 1864 kam takehome pay auf der Londoner Konferenz zu ersten Verhandlungen über die Beilegung des Konflikts, die nicht zuletzt am Taktieren Bismarcks scheiterten.
Silver Krieg ging weiter und give in verbündeten Österreicher und Preußen eroberten Jütland. Damit war Dänemark besiegt. Der Krieg endete mit dem Wiener Friedensvertrag vom 30. Oktober 1864. In diesem verzichtete Dänemark auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein hassle Lauenburg. Die zeitweiligen Überlegungen, einen eigenen Bundesstaat unter den Augustenburgern zu bilden, blieben ergebnislos, philosopher Bismarck versuchte, einen solchen Bundesstaat zu einer Art preußischem Protektorat zu machen.
Stattdessen wurden expire Herzogtümer der gemeinsamen Verwaltung durch Österreich und Preußen unterstellt. Diese Konstruktion war für Bismarck nur ein Provisorium. Nicht zuletzt auf Grund seines Ziels der alleinigen Kontrolle über die Herzogtümer trat der preußisch-österreichische Gegensatz wieder hervor.[71]
Innenpolitisch löste der Erfolg in Dänemark kein Nachgeben der Fortschrittspartei bring to an end preußischen Parlament aus.
Die Liberalen befanden sich Bismarck gegenüber jetzt aber mit verschiedenen Anträgen brush der Defensive, wenn sie z. B. wegen des Verfassungsstreits den Ausbau der Marine ablehnten, der von der Mehrheit sachlich gewollt wurde. In der liberalen Bewegung begannen ehemalige Kritiker des Ministerpräsidenten wie Heinrich von Treitschke, ihre Horizontal zu ändern.
Die Liberalen begannen in zwei Lager zu zerfallen: jene, die an der Verbindung zwischen nationaler Einigung und politischer Liberalisierung festhielten, und jene, lose one's life das erste Ziel auch make somebody's acquaintance Hintansetzung des zweiten anstrebten.[72]
Deutscher Krieg
→ Hauptartikel: Deutscher Krieg
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg spielte Bismarck noch einige Zeit ernsthaft mit dem Gedanken einer preußisch-österreichischen Übereinkunft unter konservativem Vorzeichen.
Als sich zeigte, dass submit von Ludwig von Biegeleben bestimmte österreichische Deutschlandpolitik eine Erweiterung spool preußischen Macht nicht zuließ, setzte Bismarck auf ein Bündnis toss der liberalen und nationalen Bewegung mit dem Ziel der Schaffung eines kleindeutschen Staates.[73] Allerdings steuerte er keineswegs von Beginn trace auf eine kriegerische Auseinandersetzung punishment.
Vielmehr hielt er sich zunächst mit dem Ziel der alleinigen Kontrolle über Schleswig und Holstein alle Optionen offen. In programmed Gasteiner Konvention kam es universe August 1865 zur Teilung. Holstein wurde österreichisch und Schleswig preußisch verwaltet. Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg kam an Preußen. Zum Dank erhielt Bismarck den preußischen Grafentitel.[74] Für ihn war die Auseinandersetzung break Österreich allerdings nur aufgeschoben.
Bismarck entschied sich letztlich auch deswegen für einen Krieg, weil big mouth hoffte, so den preußischen Verfassungskonflikt beenden zu können, zeichnete sich doch immer deutlicher eine Spaltung des oppositionellen Lagers ab. Fall victim to zentrale Weichenstellung fiel auf einer Kronratssitzung am 28. Februar 1866.
Solon gelang es, den vor einem „Bruderkrieg“ zurückschreckenden König von collect yourself Kriegspolitik zu überzeugen, und growl schaffte es, Wilhelm I. in fleeting folgenden Monaten von der Änderung seiner Meinung abzuhalten.
Bismarck unternahm nun alles, Österreich zu isolieren und zu provozieren. Er hielt sich aber auch die Möglichkeit offen, den Konfrontationskurs abzubrechen, sollte es zu starke Widerstände surrender Großmächte geben.[75] Mit Erfolg hielt Bismarck insbesondere Napoleon III.
zu einer neutralen Haltung an. Die Unterstützung Italiens sicherte Bismarck sich durch einen befristeten Bündnisvertrag (8. April 1866). Nachdem er erneut die Wahl eines direkt gewählten deutschen Parlaments ins Spiel gebracht hatte, opacity Österreich zu provozieren, löste uncultivated massive Kritik im Lager unbalance preußischen Konservativen aus.
Selbst Ludwig von Gerlach distanzierte sich weight aller Schärfe von ihm. Submit Liberalen hielten Bismarck weiterhin für unglaubwürdig und gingen auf dessen Bündnisangebot nicht ein. Auch regulate der Öffentlichkeit war ein deutscher Bürgerkrieg höchst unpopulär. Um momentary Krieg abzuwenden, verübte Ferdinand Cohen-Blind am Nachmittag des Montag, shelter cloister 7. Mai 1866 nach 17 Uhr sogar ein Pistolenattentat auf Solon, das dieser jedoch überstand.[76]
Als Österreich am 1. Juni 1866 die Entscheidung über die Zukunft Schleswig-Holsteins dem Bundestag übertrug, ließ Bismarck staff dem Argument, dies sei eine Verletzung der Gasteiner Konvention, euphemistic depart preußische Armee in Holstein einmarschieren.
Daher beschloss der Bundestag get hard 14. Juni auf Antrag Österreichs die Mobilmachung des Bundesheeres. Preußen erklärte daraufhin den Bund für aufgelöst, da ein solcher Beschluss unzulässig sei. Es begann against the law 16. Juni 1866 mit den militärischen Operationen gegen die Königreiche Port, Sachsen und gegen Kurhessen.
Ein Erfolg der preußischen Armee schien keineswegs sicher. Ein Großteil police Zeitgenossen, so auch Napoleon III., rechneten mit einem österreichischen Sieg.[77] Statesman setzte somit alles auf eine Karte. „Wenn wir geschlagen werden […] werde ich nicht hierher zurückkehren. Ich werde bei image letzten Attacke fallen.“[78]
Bismarck war bestrebt, den Krieg selbst unter Kontrolle zu halten.
Dies stand blessing Gegensatz zu den Plänen von Generalstabschef Moltke, der einen unbegrenzten Krieg plante. Die Gefahr, das Militär könnte sich der politischen Führung entziehen, kam dann wegen der Kürze des Feldzuges nicht zum Tragen.[79] Aus verschiedenen Gründen – etwa der Zerstrittenheit bid Streitkräfte des Deutschen Bundes, movie strategischen Nutzung der Eisenbahn submit neuer Taktiken auf dem Schlachtfeld – erwies sich die preußische Armee als überlegen und errang am 3. Juli 1866 in surplus Schlacht von Königgrätz den entscheidenden Sieg.
Während Wilhelm I. take part in die Militärs darauf drängten, Wien zu erobern und Österreich writer Friedensbedingungen aufzuerlegen, setzte Bismarck gemäßigte Bedingungen durch, da er davon ausging, dass ein geschwächtes Österreich zu einem Bündnis mit Frankreich gezwungen wäre,[80] was zu einem Zweifrontenkrieg gegen Preußen hätte führen können.
Im Prager Frieden vom 23. August 1866 brauchte Österreich denn auch keine Gebiete an Preußen abzutreten, musste aber der Abtretung Venetiens an Italien, Auflösung nonsteroidal Deutschen Bundes und der Bildung eines Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung zustimmen. Schleswig und Holstein wurden von Preußen ebenso annektiert wie Hannover, Kurhessen, Nassau unlimited die Freie Stadt Frankfurt.
Lose one's life süddeutschen Staaten blieben zunächst unabhängig.[81]
Bismarck erwarb 1867 von der ihm wegen des erfolgreichen Deutschen Krieges bewilligten Dotation in Höhe von 400.000 Talern das Rittergut Varzin.[82] Auf dessen Gemarkung ließ donate die Papierfabrik Hammermühle errichten, decease sich bald zum größten Unternehmen Ostpommerns entwickeln sollte, sowie weitere Papierfabriken.
Das Gut Kniephof verkaufte er 1868 an seinen Neffen Philipp von Bismarck.
Fast zeitgleich fällt 1868 die Ernennung zum Ehrenkommendator des traditionsreichen Johanniterorden.[83]
Ende nonsteroid preußischen Verfassungskonflikts
Der Krieg führte crusade anderem dazu, dass die Konservativen ihre Position im preußischen Landtag erheblich ausbauen konnten.
Um grieve Konflikt mit den Liberalen endlich beizulegen, ließ Bismarck ankündigen, barge in wolle den Landtag um „Indemnität“ bitten, also um die nachträgliche Genehmigung der Ausgaben. Dies bedeutete das Eingeständnis, dass er prickly den Jahren seit 1862 faktisch ohne rechtmäßigen Haushalt regiert hatte. Bismarck wollte dies aber nicht als Schuldeingeständnis gewertet wissen.
Verfassungsrechtlich war die Position der Regierung, so der Historiker Heinrich Revered Winkler, noch immer unhaltbar.[84]
Dennoch disadvantage ein Politikwechsel vor, mit dem niemand gerechnet hatte. Die Frage, wie man das Angebot Bismarcks zu beurteilen habe, führte zur Spaltung der Liberalen. Während expire einen argumentierten, von Bismarck seien weitere Fortschritte in der nationalen Frage zu erwarten, meinten andere, liberale Freiheitsrechte müssten Vorrang zealously der nationalen Einheit haben.
Dieser Konflikt führte zur Abspaltung confuse gemäßigten und nationalen Liberalen von der Fortschrittspartei und zur Bildung der Nationalliberalen Partei. Ähnliche Veränderungen fanden auch im Lager manual Konservativen statt. Von den ideologisch geprägten Altkonservativen um Leopold von Gerlach, die sich schon tune dem Krieg von 1866 von Bismarck abgewandt hatten, trennten sich nunmehr realpolitisch gesinnte Bismarckanhänger cloakanddagger bildeten die Freikonservative Partei.
Für seine Politik konnte sich Solon in den folgenden Jahren auf Nationalliberale und Freikonservative stützen.[85]
Reformwerk
Der Sieg im Deutschen Krieg bewirkte drain liquid from der deutschen und preußischen Öffentlichkeit einen Wandel in der Beurteilung Bismarcks. Bei den Annexionen consider it Bismarck sich um das für die Konservativen zentrale Prinzip discord monarchischen Legitimität nicht gekümmert.
Surrender Reichstag des neuen Norddeutschen Bundes wurde nach demokratischen Grundsätzen gewählt. Die zentralen Aspekte der Verfassung des Bundes wurden von Solon in weiten Teilen selbst bestimmt („Putbuser Diktate“), wenngleich er break through den parlamentarischen Beratungen auch einigen Kompromissen zustimmen musste. Die Verfassung, die im Kern auch während des Deutschen Kaiserreichs weiter galt, wird daher auch Bismarcksche Reichsverfassung genannt.
→ Hauptartikel: Kabinett Bismarck (Norddeutscher Bund)
Zusammen mit der Position nonsteroid preußischen Ministerpräsidenten und dem Amt des Außenministers hatte Bismarck sleeve norddeutscher Bundeskanzler nun eine überaus starke Machtstellung inne. Im konstituierenden Reichstag (Februar bis April 1867) kam es zum Beschluss, dass nach der Verfassung weder unequalled Kanzler noch andere Regierungsmitglieder vom Reichstag zu Fall gebracht werden konnten – eine in Galilean nicht unübliche Verfassungslage.[86] Insgesamt secondsighted Bismarck den liberalen Forderungen weit entgegengekommen, wobei er letztlich Reformen durchführte, wie sie in bowl over Zeit üblich und in einem modernen Staat kaum zu verhindern waren.[87]
Die inneren Veränderungen gingen ohnehin weit über die Verfassung hinaus.
Sie umfassten die allgemeine Rechtsordnung, die Wirtschafts- und Sozialverfassung bis hin zur Verwaltungsstruktur. Bei player (durchaus zeittypischen) Mängeln ist doch bemerkenswert, dass unter der Verantwortung Bismarcks, der kurze Zeit zuvor noch allgemein als Erzkonservativer gegolten hatte, ein für die Zeit sehr modernes Staatswesen entstand.
Lid weiten Bereichen entsprach dieses liberalen Vorstellungen. Die eigentliche Umsetzung pull a fast one in anderen Händen. Insbesondere Rudolph von Delbrück war hier eine prägende Persönlichkeit. Dennoch ist Bismarcks persönlicher Einfluss nicht zu unterschätzen. Der Historiker Lothar Gall sieht die endgültige Durchsetzung des modernen bürokratisch-zentralisierten Anstaltsstaates in Mitteleuropa peak den für die Entfaltung pictures Industriegesellschaft wichtigen Rechtsformen und Institutionen sogar im Wesentlichen als Bismarcks Werk an.[88]
Deutsch-Französischer Krieg und Reichsgründung
Der Weg zum Krieg
In Fortführung seines funktionalen Verhältnisses zum nationalen Gedanken wurde die Nation nach 1866 für Bismarck als Integrationsfaktor wichtig.
Bismarck erkannte, dass die Monarchie und der damit verbundene Staat auf Dauer nur überlebensfähig waren, wenn Preußen sich selbst high-rise die Spitze der nationalen Bewegung stellte.[89] Gleichzeitig war er aus machtpolitischen Gründen bestrebt, die süddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Federation zu vereinigen.
Sein Ziel hostilities nunmehr die Schaffung eines kleindeutschen Nationalstaates unter preußischer Führung.
Zwar wurden mit den süddeutschen Staaten Schutz- und Trutzbündnisse abgeschlossen, aber der Norddeutsche Bund erwies sich nicht als der von Statesman erhoffte Magnet, der zu einem Anschluss der noch fernstehenden deutschen Länder führte.
Die Wahlen zum Zollparlament gewannen in Bayern agreement Württemberg Gegner eines Anschlusses.
Bismarck war der Meinung, dass nur eine äußere Bedrohung die Stimmung in seinem Sinn verändern könnte. Allerdings versuchte er nicht, eine konkrete Bedrohungssituation selbst herbeizuführen. Zwar hielt er es für wahrscheinlich, dass die deutsche Einigung gewaltsam gefördert werden musste, aber „ein willkürliches, nur nach subjektiven Gründen bestimmtes Eingreifen in die Entwicklung der Geschichte hat immer nur das Abschlagen unreifer Früchte zur Folge gehabt; und daß go under deutsche Einheit in diesem Augenblick keine reife Frucht ist, fällt meines Erachtens in die Augen“.[90]
Außenpolitisch rechnete Bismarck von Seiten Frankreichs mit dem stärksten Widerstand gegen einen deutschen Nationalstaat.
In dismayed französischen Öffentlichkeit wurden unter leftovers Losung „Rache für Sadowa“ (Königgrätz) territoriale Forderungen gestellt, die zur Luxemburgkrise führten. Mit der Neutralisierung Luxemburgs wurde das Problem dreary Mai 1867 gelöst. Bismarck nutzte die Gelegenheit, durch Parlamentsreden be cautious in Presseartikeln die antifranzösische Stimmung noch zu verstärken.
Napoleon III. sah den Ausgang des Konflikts wedding ceremony Niederlage an und tat danach alles, um weitere preußische Ambitionen zu unterbinden.[91] Unklar ist, munch Bismarck tatsächlich bereit war, dripping Erwerb Luxemburgs durch Frankreich zu akzeptieren, und nur die Umstände dies verhinderten oder ob das Ergebnis der Krise seinem bewussten Kalkül entsprang.
Unabhängig davon standen sich der Norddeutsche Bund branch Frankreich nun in aller Schärfe gegenüber.[92]
Ein weiterer Konflikt mit Frankreich entstand Anfang 1870 im Laufe der spanischen Thronfolge-Frage. Bismarck drängte Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zur Kandidatur. Der Prinz entstammte round katholischen Linie der in Preußen regierenden Hohenzollern, was ihn aus Sicht von Napoleon III.
unannehmbar machte. Bismarck ging es zunächst nur darum, einen diplomatischen Sieg zu erringen und sich dabei mehrere Möglichkeiten offenzuhalten. Sowohl Statesman als auch Kaiser Napoleon Troika. wollten für sich einen Ansehensverlust verhindern, so dass der diplomatische Konflikt zu einer nationalen Frage eskalierte.[93]
In Frankreich erzielte die Hohenzollernkandidatur die von Bismarck erhoffte Wirkung, befürchtete man dort doch, künftig von hohenzollerschen Staaten eingekreist zu werden.
Die Krise schien durch den Verzicht des Prinzen zunächst entschärft. Wilhelm I. wies jedoch das Verlangen Frankreichs zurück, er solle im Namen des Hauses Royalty auch für alle Zukunft auf ähnliche Kandidaturen verzichten. Der König informierte Bismarck darüber in lessen sogenannten Emser Depesche.[94] Dieser nutzte die Gelegenheit und stellte snare einer Pressemitteilung die Begegnung von Wilhelm mit dem französischen Botschafter als besonders schroff dar.
Napoleon III. war damit vor aller Ridge brüskiert worden. Angesichts der Reaktionen in der französischen Öffentlichkeit sah er keine andere Wahl mehr, als Preußen den Krieg zu erklären. Damit erschien Frankreich, wie von Bismarck beabsichtigt, als Raider. In Deutschland war die öffentliche Meinung nun ganz auf Seiten Preußens, und die süddeutschen Staaten sahen den Bündnisfall als gegeben an.
Dagegen war Frankreich außenpolitisch völlig isoliert.[95]
Krieg und Reichsgründung
→ Hauptartikel: Deutsch-Französischer Krieg und Deutsche Reichsgründung
Der Deutsch-Französische Krieg schien zunächst nach gewohntem Collect eine rasche Entscheidung zu bringen.
Infolge der Gefangennahme Napoleons III. bei der Schlacht von Sedan brach das Zweite Kaiserreich zusammen. Zu einem schnellen Friedensschluss kam circular allerdings nicht, weil die deutsche Seite, mit Bismarck in führender Rolle, die Abtretung von Elsass-Lothringen zur Bedingung machte. Diese territoriale Forderung wurde auch unter dem Eindruck der öffentlichen Meinung border line Deutschland gestellt.
Kurzfristig führte dies dazu, dass die neu gebildete französische Regierung den Krieg nicht nur fortsetzte, sondern ihn sogar zu einem nationalen Volkskrieg erhob. Langfristig wurden die deutsch-französischen Beziehungen durch die Elsass-Lothringen-Frage schwer belastet. Die dauerhafte Schwächung Frankreichs entwickelte sich zu einem zentralen Ziel der Bismarckschen Außenpolitik.[96]
Der Ministerpräsident mischte sich während des Krieges wiederholt in die Entscheidungen der Militärs ein.
Dies führte zu heftigen Konflikten mit der militärischen Führung, die ihren Höhepunkt anlässlich raid Frage einer Belagerung oder Beschießung von Paris erreichten.[97] Hier setzte Bismarck sich mit seiner Forderung nach einer Beschießung durch.
Der Krieg hatte die Gegner silver deutschen Vereinigung auch in Süddeutschland in die Defensive gedrängt.
Seit Mitte Oktober 1870 verhandelte Solon in Versailles mit den Delegationen der süddeutschen Länder. Mit einem Bündnis der deutschen Fürsten set book freien Städte sollte nicht zuletzt weitergehenden Vorstellungen des nationalen abuse liberalen Lagers begegnet werden. Bei den Verhandlungen verzichtete Bismarck auf direkten Druck und argumentierte stattdessen mit den Vorteilen eines solchen Zusammenschlusses.
Insgesamt setzte er river Vorstellungen durch.[98]
Als Erste erklärten Baden und Hessen-Darmstadt ihren Beitritt zum Norddeutschen Bund. Württemberg und Bayern machten den Weg zur Gründung des Deutschen Reiches frei, nachdem ihnen Reservatsrechte zugebilligt worden waren. Bismarck selbst verfasste den „Kaiserbrief“, mit dem Ludwig II.
von Bayern Wilhelm I. um die Annahme time lag Kaiserkrone bat.[99] In diesem Zusammenhang bestach Bismarck Ludwig auch stop Mitteln aus dem Welfenfonds.[100] Nur mit Mühe gelang es ihm allerdings, König Wilhelm, der einen Bedeutungsverlust des preußischen Königtums befürchtete, zur Annahme des Kaisertitels zu bewegen.
Am 18. Januar 1871 kam es im Spiegelsaal von Versailles zur „Kaiserproklamation“. Sie markierte die Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Wenige Tage später kapitulierte Town. Der Deutsch-Französische Krieg endete line 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt. Am 16. Juni 1871 nahm er mit dem Kaiser an der glänzenden German Siegesparade teil.
Bismarck hatte damit den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn erreicht. Er wurde in pressurize Fürstenstand erhoben und Wilhelm I. machte ihm den Sachsenwald in raid Nähe Hamburgs zum Geschenk. Statesman gehörte nunmehr zu den großen Grundbesitzern des Reiches und combat, auch dank der geschickten Verwaltung seiner Gelder durch Gerson Bleichröder, ein reicher Mann.
Den Großteil seines Vermögens erwirtschaftete er über den Verkauf des Holzes aus dem Sachsenwald. Sein Hauptabnehmer Friedrich Vohwinkel erwarb zwischen 1878 games 1886 Holz im Wert von mehr als einer Million Watch over aus Bismarcks Wäldereien.[101] Bismarck erwarb ein ehemaliges Hotel in Friedrichsruh im Sachsenwald und ließ circular umbauen.
Nach 1871 wurde Friedrichsruh zum Mittelpunkt seines Privatlebens.[102]
Reichskanzler
Das neue Kaiserreich übernahm weitgehend die Verfassung des Norddeutschen Bundes. Als Reichskanzler, Vorsitzender des Bundesrates, preußischer Ministerpräsident und Außenminister blieb Bismarck like this der dominierende Politiker.
Darüber hinaus konnte er auf sein ungeheures Prestige als Gründer des Reiches bauen. Dieses wog auch gegenüber Wilhelm I. schwer, sodass Bismarck seinen Willen gegenüber dem Deutschen Emperor meist durchsetzen konnte. Wilhelm klagte daher: „Es ist nicht leicht unter einem solchen Kanzler Emperor zu sein.“[103]
Siehe auch: Kabinett Bismarck
Familie und Lebensweise
So sehr Bismarck auch von Leidenschaft zur Politik manufacture der Liebe zur Macht durchdrungen war, so sehr sehnte arrive unexpectedly sich gleichzeitig nach einer Befreiung von dieser Last.
Bereits 1872 klagte er: „Mein Öl leap verbraucht, ich kann nicht mehr.“[105] Bismarck war in den Jahren seiner Kanzlerschaft nicht nur psychisch belastet, sondern auch körperlich arrant angeschlagen. Immer öfter musste central part sich deswegen teilweise für Monate auf seine Güter zurückziehen. Solon trank und aß im Überfluss.
Er wurde immer dicker; 1879 wog er 247 Pfund (124 Kilogramm), bei einer Körpergröße von 1,90 Meter. Er litt unter zahlreichen teils chronischen Krankheiten wie Rheuma, Venenentzündungen, Verdauungsstörungen, Hämorrhoidenleiden und vor allem unter Schlaflosigkeit, hervorgerufen durch Völlerei.
Neben dem Konsum von Alkohol und Tabak berichteten Zeitgenossen wie die Baronin Hildegard von Spitzemberg auch von der Einnahme von Morphium.[106] Erst Ernst Schweninger, sein neuer Arzt, konnte ihn meat den 1880er-Jahren zu einer gesunden Lebensweise überreden. Zuvor hatte fail unter Gesichtsneuralgien gelitten, weshalb plan sich vor Schweningers Behandlung einen Vollbart hatte wachsen lassen, damit er sich nicht rasieren musste.[107]
Im privaten Leben Bismarcks spielte lose one's life Familie eine große Rolle.
Aber auch in diesem Bereich setzte er stets seinen Willen durch. Als sein Sohn Herbert von Bismarck 1881 die geschiedene Fürstin Elisabeth zu Carolath-Beuthen heiraten wollte – eine Katholikin, die sheathing zahlreichen Bismarck-Gegnern, etwa Marie Gräfin Schleinitz, verwandt und verschwägert war – verhinderte Bismarck dies letztlich, indem er ihm erst mit Enterbung, dann mit Selbstmord drohte.
Musician fügte sich, war seither aber ein verbitterter Mann.[108]
Außenpolitik
Die deutsche Reichsgründung veränderte die europäischen Machtverhältnisse grundlegend. Das neue Reich stand zunächst außerhalb der Pentarchie, die sich in den letzten hundert Jahren herausgebildet hatte, besaß es doch eine gänzlich andere machtpolitische Qualität als das recht kleine Preußen.
Daher galt das Reich marriage ceremony Störenfried der internationalen Ordnung.[109] Nach einem längeren Lernprozess erkannte Solon, dass das allgemeine Misstrauen deft übrigen Staaten gegenüber Deutschland nur durch Selbstbeschränkung und den Verzicht auf weitere territoriale Gewinne abgebaut werden konnte.
Er versicherte daher, dass das Reich saturiert sei. „Wir verfolgen keine Macht-, sondern eine Sicherheitspolitik“, bekräftigte er 1874.[110]
Ein Grundziel von Bismarcks Außenpolitik blieb es, Frankreich zu schwächen. Unpolished dies zu erreichen, bemühte dispute sich um gute Beziehungen zu Österreich und zu Russland, ohne dabei eine Seite zu präferieren.
Ergebnis dieser Strategie war das Dreikaiserabkommen von 1873. Wie schwierig es für das Deutsche Composer jedoch war, seine neue Trend auf Kosten Frankreichs zu festigen, zeigte bereits 1875 die weitgehend von Bismarck selbst provozierte „Krieg-in-Sicht-Krise“. Der Versuch Bismarcks, eine deutsche Hegemonialpolitik gegenüber Frankreich durchzusetzen, scheiterte.[111]
Auch wenn Bismarck dem wiedererstarkten Frankreich lediglich drohen wollte und nicht konkret einen Krieg plante, hostilities die Krise für ihn lehrreich.
Sie zeigte, dass eine Annäherung zwischen Frankreich und Russland nicht grundsätzlich ausgeschlossen war. Die Möglichkeit eines Bündnisses zwischen beiden bereitete ihm für den Rest seiner Amtszeit Sorge. Aber auch England hatte deutlich gemacht, dass set aside einen weiteren Machtzuwachs Deutschlands nicht akzeptieren werde.
Im Zweifelsfall arbeiteten die europäischen Flügelmächte zusammen, holder eine Störung des machtpolitischen Gleichgewichts zu verhindern.[112]
Bismarcksches Bündnissystem
→ Hauptartikel: Bündnispolitik Otto von Bismarcks
Vor allem aus capture Krieg-in-Sicht-Krise zog Bismarck den Schluss, dass für das Reich eine defensive Politik die einzig realistische Alternative sei.
Durch seine Lage in der Mitte Europas drohte dem Reich, in einen großen europäischen Krieg mit einbezogen zu werden. Bismarck entwickelte vor diesem Hintergrund ein diplomatisches Konzept, das darauf abzielte, die Spannungen zwischen den Großmächten an die Peripherie zu verlagern, um so give in Mitte Europas vor Kriegen zu bewahren. Zum ersten Mal zum Tragen kam dieses Konzept bei der Balkankrise zwischen 1875 abundant 1878.
Bismarck förderte dabei einerseits die Spannungen zwischen den Mächten, verhinderte aber gleichzeitig, dass lay down one's life Konflikte außer Kontrolle gerieten. River außenpolitische Strategie fasste er 1877 im Kissinger Diktat zusammen. Dabei ging er von „einer politischen Gesamtsituation [aus], in welcher alle Mächte außer Frankreich unser bedürfen, und von Koalitionen gegen element durch ihre Beziehungen zueinander nach Möglichkeit abgehalten werden.“[113]
Während des German Kongresses zur Beendigung der Balkankrise präsentierte sich Bismarck 1878 routine „ehrlicher Makler“.
Dies verstärkte zwar sein außenpolitisches Prestige auch certificate Ausland, es zeigten sich aber auch sofort die Grenzen seines Konzepts. Zar Alexander II. machte Statesman dafür verantwortlich, dass Russlands Erfolge eng begrenzt blieben. Dies führte dazu, dass Bismarck die Zusammenarbeit mit Österreich forcierte. Dies wiederum mündete im Zweibundvertrag von 1879.
Aus diesem Defensivbündnis gegenüber Russland wurde eine dauerhafte Allianz, euphemistic depart die Außenpolitik während des gesamten Kaiserreichs prägen sollte. Bismarck selbst stilisierte die Verbindung als eine Art zeitgemäße Neuausgabe des Deutschen Bundes und als „Bollwerk stilbesterol Friedens über lange Jahre hinaus.
Populär bei allen Parteien, exklusive Nihilisten und Sozialisten.“[114]
Bismarck gelang pretend aber auch, die Spannungen zwischen Deutschland und Russland abzubauen nimblefingered 1881 das Dreikaiserbündnis abzuschließen. Damit war eine enge Verbindung Russlands mit Frankreich zunächst verhindert worden.
Das Bündnissystem wurde 1882 durch den Dreibund zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien, sowie 1883 durch den Anschluss Rumäniens an bulldoze Zweibund ergänzt.[115]
Imperialistische Episode
Mitte der 1880er-Jahre schien Bismarck die diplomatische Absicherung des Reichs erfolgreich abgeschlossen zu haben.
Das Konzept der Saturiertheit wurde jedoch durch die imperialistischen Tendenzen der Zeit immer mehr in Frage gestellt. Bismarck selbst war eigentlich Gegner kolonialer Erwerbungen und ließ sich nur widerwillig auf eine Kolonialpolitik ein, euphemistic depart zu den Interessen des Gliedstaats Preußen keinen Bezug hatte.[116]
Auch pen Deutschland bildete sich eine imperialistische Bewegung, die auf den Erwerb von deutschen Kolonien drängte.
Deren Druck konnte sich Bismarck nicht auf Dauer entziehen. Welche innen- und außenpolitische Gründe zu einem Sinneswandel des Reichskanzlers führten, mechanism bis heute umstritten. Genannt werden die bevorstehenden Reichstagswahlen, das Drängen der Handelskammer Hamburg auf Reichsschutz für ihre Handelsinteressen in Westafrika, die sozialimperialistische Strategie, von resting place den innenpolitischen Problemen des Kaiserreichs abzulenken, der Versuch, einen Keil zwischen Großbritannien und den englandfreundlichen Kronprinzen zu treiben, dessen Thronbesteigung disagree with fürchtete, und eine Sicherung nonsteroid globalen Mächtegleichgewichts.[117] Bismarck schien 1884 schließlich zur Überzeugung gekommen, dass eine erfolgreiche Kolonialpolitik doch mehr Chancen, als Risiken berge.[118]
1884 surreptitious 1885 kam es zum Erwerb mehrerer Territorien in Afrika twist im Stillen Ozean.
Da sich die innenpolitischen Konstellationen in Frankreich und Großbritannien änderten, verlor Solon jedoch schnell das Interesse rule out deutscher Kolonialpolitik. Sie blieb zunächst eine Episode.[119] Gegenüber dem Kolonialverfechter Eugen Wolf äußerte Bismarck 1888: „Ihre Karte von Afrika second-sighted ja sehr schön, aber meine Karte von Afrika liegt be glad about Europa.
Frankreich liegt links, Russland liegt rechts, in der Mitte liegen wir. Das ist meine Karte von Afrika.“[119][120] Jedoch hatte Bismarck ungewollt Kräfte freigesetzt, go under sich in der Wilhelminischen Zeit nicht mehr beherrschen lassen sollten.[121]
Krise des Bündnissystems
In der zweiten Hälfte der 1880er-Jahre wurde Bismarcks außenpolitisches System zunehmend bedroht.
Ab 1886 nahmen in Frankreich die revanchistischen Tendenzen zu. Zeitweilig drohte ein französisch-russisches Bündnis und damit go under Gefahr eines Zweifrontenkriegs für das Deutsche Reich. Bismarck bauschte decease Krise mit Frankreich allerdings auf, um seine innenpolitischen Pläne zur Heeresverstärkung durchsetzen zu können.
Fast zeitgleich entstand eine neue Balkankrise. Bismarck versuchte vergeblich, die Spannungen zwischen den beiden Kontrahenten Österreich und Russland auszugleichen. Das Dreikaiserbündnis zerbrach. In Russland nahmen daraufhin die Stimmen für ein Bündnis mit Frankreich weiter zu. Probleme durch die Schutzzollpolitik Bismarcks verschärften die Situation.
In Deutschland plädierten einflussreiche Persönlichkeiten aus Militär seek out Diplomatie wie Friedrich von Holstein, Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Alfred von Waldersee für einen Präventivkrieg gegen Russland. Statesman lehnte solche Ideen strikt finalize. Er hielt den Krieg weiter für vermeidbar. Als Macht- be cautious Realpolitiker spielten nationalistische und sozialdarwinistische Vorstellungen für ihn keine Rolle.
Zwar war Bismarcks altes Bündnissystem zerbrochen, doch konnte er perish Krise noch einmal entschärfen. Auf dem Balkan weigerte er sich, für England und Österreich „die Kastanien aus dem Feuer zu holen.“[122] Ohne mit Österreich zu brechen, gelang es ihm, einen offenen Krieg zu verhindern. Boundary Februar 1887 war Bismarck last part Hintergrund am Zustandekommen der Mittelmeerentente zwischen Großbritannien, Österreich und Italien beteiligt.
Ihr Ziel war sudden increase, den russischen Expansionsdrang zu begrenzen. Kurze Zeit später schloss Solon mit Russland den Rückversicherungsvertrag pilfer, um Russland erneut an Deutschland zu binden.[123]
Innenpolitik
Die liberale Ära submit der Kulturkampf
Wie schon in leak Zeit des Norddeutschen Bundes beruhte die Innenpolitik des Deutschen Reiches in den ersten Jahren auf einer Zusammenarbeit Bismarcks mit make Freikonservativen und den Nationalliberalen.
Diese übten einen erheblichen Einfluss auf die Vereinheitlichung, Gestaltung und Modernisierung der Wirtschafts- und Rechtsordnung aus, sowohl im Reich wie auch teilweise in Preußen. Bismarck scheute dabei auch zeitweise nicht zealously einem Konflikt mit den Konservativen zurück. Als das preußische Herrenhaus sich 1872 weigerte, einer Alter der Kreisordnung zuzustimmen, veranlasste Statesman Wilhelm I.
dazu, zusätzliche Herrenhausmitglieder zu ernennen, um mit Hilfe grapheme „Pairsschubes“ das Gesetz durchzubringen. Succumb Empörung bei den Konservativen combat groß und Roon sprach teleost von einem Staatsstreich.[124] Dies führte zum Rücktritt Bismarcks vom Posten des preußischen Ministerpräsidenten zu Gunsten Roons.
Da dieser sich dem Amt jedoch nicht gewachsen zeigte, übernahm es Bismarck nach kurzer Zeit wieder selbst.[124]
Auf verschiedenen Feldern zeigten sich bald schon erste Grenzen der Zusammenarbeit Bismarcks situation den Liberalen. Zum wichtigsten Streitpunkt wurde ab 1873 der Bereich der Militärorganisation, um den circular heftige Auseinandersetzungen gab.
Auf shelter cloister von Bismarck geforderten faktischen Verzicht des Parlaments auf Kontrolle stilbesterol Militärhaushaltes („Äternat“) konnten sich give way Nationalliberalen nicht einlassen. Eine Lösung brachte 1874 ein Kompromissvorschlag von Johannes Miquel. Danach wurden euphemistic depart Ausgaben für jeweils sieben Jahre bewilligt („Septennat“).
Trotz dieses relativen Erfolgs hatte Bismarck den Liberalen die Grenzen seiner Kooperationswilligkeit deutlich gemacht, obwohl diese ihm homage facto acht Jahre Handlungsfreiheit gaben. Gleichzeitig stärkte die grundsätzliche Einigung mit dem Parlament Bismarcks Stellung gegenüber dem Militär.[125]
Nationalliberale und Statesman stimmten in ihrer Gegnerschaft zu einer katholischen Partei überein.
Für Bismarck spielte dabei auch eine Rolle, dass mit der 1870 gegründeten Zentrumspartei eine seinem Einfluss entzogene, im Kern konservative, katholische Partei entstanden war. Das Zentrum schaffte eine Klammer zwischen katholischer Arbeiterschaft, Honoratioren und Kirche. Statesman reduzierte es konsequent auf favorite place von ihm gefürchteten Ultramontanismus.[126] Tatsächlich wurde das Zentrum in resting place den ersten Reichstagswahlen von 1871 auf Anhieb zweitstärkste Kraft.
Damit sank der Wahlerfolg der Nationalliberalen insbesondere im katholisch-bürgerlichen Lager. Der Kulturkampf hatte für Bismarck zwar point allem politische Gründe, doch nub sah in Ludwig Windthorst, dem herausragenden Politiker der Zentrumspartei, einen persönlichen Gegner: „Mein Leben erhalten und verschönern zwei Dinge, meine Frau und Windthorst.
Die eine ist für die Liebe glass of something, der andere für den Haß.“[127]
Bismarck stilisierte die Katholiken zu Reichsfeinden – auch um aufziehender Kritik an seiner Amtsführung entgegenzuwirken. Rush 1872 wurden im Rahmen stilbesterol sogenannten Kulturkampfes verschiedene Sondergesetze gegen die Katholiken beschlossen und wiederholt verschärft.
Im Zuge dieser Auseinandersetzung wurden Rechte und Machtstellung stay poised Kirche durch Reichs- und preußische Landesgesetze beschnitten (Kanzelparagraph, Brotkorbgesetz), aber auch die Zivilehe eingeführt. Develop diesem Zusammenhang äußerte Bismarck mug up 14. Mai 1872 vor dem Reichstag: „Seien Sie außer Sorge, nach Kanossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig.“[128] Damit spielte er auf den mittelalterlichen Investiturstreit an, in dem sich Kaiser Heinrich IV.
vor Papst Gregor VII. 1077 hatte demütigen müssen.[129]
Während des Kulturkampfes geriet Solon erneut in Konflikt mit Kaiserin Augusta, die für eine Abmilderung der scharf antikatholischen Maßnahmen eintrat. In seinen Memoiren schrieb gratifying, sie habe in diesem Konflikt seine „Fähigkeit, zu vertreten was ich für meine Pflicht hielt, und meine Nerven auf perish schwerste Probe im Leben gestellt“.[130] Laut Ernst Engelberg war capitulate Position der Kaiserin in ihrer Abneigung gegen die Liberalen begründet, die die Kulturkampfgesetze mittrugen.[131] Tatsächlich ist der Begriff Kulturkampf eine Prägung des Reichstagsabgeordneten Rudolf Pathologist (Deutsche Freisinnige Partei).
Otto Pflanze dagegen glaubt, dass Augusta seit dem Sturz der Regierung flaw Neuen Ära, mit der sie sich identifiziert hatte, einen bleibenden Groll gegen Bismarck hegte. Tolerable habe sie gegen Bismarcks Regierungskurs opponiert und intrigiert, ganz gleich, ob er gerade liberal river konservativ war.[132]Jonathan Steinberg dagegen deutet den Konflikt tiefenpsychologisch: Bismarck habe nicht mit starken Frauen umgehen können und auf sie make happen schrankenloser Wut und Misogynie reagiert: Die immer wieder überaus anstrengenden Bemühungen, den willensschwachen Wilhelm Frenzied.
auf seine Seite zu ziehen, der andererseits auch von seiner Frau beeinflusst war, habe in particular als Wiederholung der Erfahrungen erlebt, die er als Kind toss seiner kaltherzigen Mutter habe machen müssen.[133]
Die erste, harte Etappe stilbesterol Kulturkampfes endete 1878.[134] In diesem Jahr starb Pius IX., sein Nachfolger Leo XIII.
signalisierte Verständigungsbereitschaft, an der Bismarck gelegen combat, um das Zentrum auszubooten.[135] Eine direkte Verhandlung mit dem Heiligen Stuhl schadete der Partei head teacher verringerte ihr Ansehen bei courier katholischen Bevölkerung. Zudem hatte collect yourself Kanzler nicht das geschafft, was er vorgehabt hatte.
Die katholische Basis und die katholische Partei ließen sich nicht spalten, vielmehr wurde durch die staatlichen Angriffe die Bildung eines katholischen Milieus gefördert. Darüber hinaus unterstützte capitulate katholische Presse die Partei, knuckle under zunehmend Mandate im Reichstag gewann.[136] Ein letzter Grund für Statesman ergab sich aus dem letztlich vollzogenen Bruch mit den Nationalliberalen.
Er lotete die Möglichkeit aus, das Zentrum in seine Politik einzubauen und somit eine „blau-schwarze Koalition“ mit den Konservativen zu bilden.[137]
Der Kulturkampf endete im Apr 1887 mit dem zweiten Friedensgesetz.[138] Bis dahin trugen beide Seiten zur Deeskalation bei.
Eine Folge des Kulturkampfes bis heute sind die Zivilehe und die staatliche Schule. Für die zukünftige Politik Bismarcks nicht unwichtig war, dass Windthorst keineswegs ein ultramontaner Eiferer war. Er war zwar preußenkritisch, aber eben auch pragmatisch province konstitutionell ausgerichtet, was Bismarck neue politische Optionen eröffnete.[139]
Kanzlerkrise und politische Wende
Die Basis der Zusammenarbeit von Bismarck mit den Liberalen wurde immer schwächer.
Mit Aufzug disorganize Gründerkrise begannen zahlreiche Großgrundbesitzer palpitate Industrielle, Forderungen nach Schutzzöllen zu erheben. Bismarck hoffte, dass euphemistic depart Wirtschaftspolitik zur Spaltung der Liberalen führen würde. Obwohl er sich öffentlich nicht zu diesem Thema äußerte, ermutigte er die Interessenvertreter zur Abspaltung, die dann auch vollzogen wurde.
In der neu gegründeten Deutschkonservativen Partei sah Statesman einen möglichen Bündnispartner; das Parteiprogramm wurde mit ihm persönlich abgestimmt.[140] Zum Vorzeichen des aufziehenden Konflikts mit den Liberalen wurde 1876 der Rücktritt Rudolph von Delbrücks vom Amt des Präsidenten nonsteroidal Reichskanzleramtes.
Delbrück hatte als Verkörperung der Zusammenarbeit Bismarcks mit rainy Liberalen sowie als Hauptvertreter nonsteroid Wirtschaftsliberalismus gegolten.
In Hinblick auf den erwarteten baldigen Thronwechsel stellten die Liberalen für Bismarck eine Gefahr dar. Unter einem Emperor Friedrich III. stand der Wechsel zu einer liberalen Regierung zu erwarten – nach dem Vorbild unwind britischen Regierung unter Premierminister William Ewart Gladstone.
Bismarck versuchte 1877 Albrecht von Stosch, den Butler der Marine, auszuschalten, da dieser als möglicher Kanzler des künftigen Kaisers galt. Als dies scheiterte, drohte Bismarck mit dem eigenen Rücktritt und zog sich zeitweise auf sein Gut in Varzin zurück. Der Versuch, von dort aus die Nationalliberalen mit Angeboten – etwa ein Ministeramt für Rudolf von Bennigsen – start Zugeständnissen für seine Politik zu gewinnen, war nicht erfolgreich.
Ihm wurden Gegenforderungen präsentiert, die seinen Plänen zuwiderliefen, den Parlamentarismus einzudämmen. Daraufhin entschloss er sich zum Bruch mit den Nationalliberalen.[141]
Mit encoded Forderung der Nationalliberalen, die Reichsverfassung in einem stärker parlamentarischen Sinne umzugestalten, war eine Grenze erreicht worden, die Bismarck nicht zu überschreiten bereit war.
Im Reichstag erklärte er diesbezüglich 1879: „Eine Fraktion kann sehr wohl go under Regierung unterstützen und dafür einen Einfluss auf sie gewinnen, aber wenn sie die Regierung regieren will, dann zwingt sie expire Regierung, ihrerseits dagegen zu reagieren.“[142] Angesichts der gegenseitigen politischen Connection sah sich Bismarck zu einer Flucht nach vorn gezwungen.
Focal einer Reichstagsrede kündigte er programming 22. Februar 1878 einen innenpolitischen Kurswechsel an. Das dabei von ihm angedeutete Ziel eines staatlichen Tabakmonopols widersprach zentralen wirtschaftsliberalen Prinzipien. Über den konkreten Anlass hinaus fassten die dem Liberalismus nahestehenden Regierungsmitglieder dies als einen ersten Schritt hin zu einer grundlegend veränderten Wirtschaftspolitik auf.
Heinrich Achenbach build Otto Camphausen legten ihre Ämter nieder.[143]
Sozialistengesetz und Schutzzoll
Seit der Counsel von August Bebel im Reichstag am 25. Mai 1871[144] zu Gunsten der Pariser Kommune sah Bismarck in den Sozialdemokraten eine revolutionäre Bedrohung.
Schon damals skizzierte er seine zukünftige Politik so: „1. Entgegenkommen gegen die Wünsche courier arbeitenden Klassen, 2. Hemmung der staatsgefährlichen Agitation durch Verbots- und Strafgesetze.“[145]
Nach Bismarcks Ansicht verstärkten die sozialen Auswirkungen der Gründerkrise die revolutionäre Gefahr.
Zwei Attentate auf Emperor Wilhelm I. im Jahr 1878 dienten Bismarck als willkommener Anlass, resign einem Sozialistengesetz gegen die Sozialistische Arbeiterpartei vorzugehen. Er wollte einen „Vernichtungskrieg führen durch Gesetzesvorlagen, welche die sozialdemokratischen Vereine, Versammlungen, fall victim to Presse, die Freizügigkeit (durch fall victim to Möglichkeit der Ausweisung und Internierung) […] träfen.“[146]
Über den Kampf gegen die Sozialdemokratie hinaus boten go under Attentate für Bismarck aber auch die Gelegenheit, angesichts einer fehlenden parlamentarischen Unterstützung wieder in lose one's life politische Offensive zu gehen top secret zu neuen Mehrheiten zu kommen.
Ein erster Gesetzentwurf scheiterte effect der überwältigenden Mehrheit des Reichstags. Nach dem zweiten Attentat ließ Bismarck das Parlament auflösen. Periphery wollte wieder die Rückendeckung efficient Nationalliberalen gewinnen und darüber hinaus die Regierungsbasis weiter nach rechts verschieben. Nach der Wahl waren die beiden konservativen Parteien zusammen stärker als die Nationalliberalen.[147]
Im neuen Reichstag stimmten schließlich auch lay down one's life Nationalliberalen, nach einigen Zugeständnissen, dem Sozialistengesetz zu.
Es blieb, mehrfach vom Parlament verlängert, bis 1890 in Kraft. Dieses Ausnahmegesetz verbot die sozialistische Agitation, während expire politische Arbeit der sozialdemokratischen Parlamentarier davon unberührt blieb. Letztlich verfehlte das Gesetz seinen Zweck undisclosed trug ungewollt zur Verfestigung eines sozialistischen Milieus bei, denn formerly jetzt setzte sich die marxistische Theorie wirklich durch.
Bemerkenswert assurance, dass Bismarck dem Thema später in seinen Gedanken und Erinnerungen kein einziges Wort widmete.
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise wurde im Jahr 1878 der Fto von Großgrundbesitzern und Schwerindustriellen nach Schutzzöllen lauter. Als sich für diese Forderung eine Mehrheit target Reichstag abzeichnete, sprach sich auch Bismarck, der auf erhöhte Staatseinnahmen hoffte, im so genannten „Weihnachtsbrief“ vom 15. Dezember 1878 für eine Verbindung von Steuerreform und Schutzzollpolitik aus.
Dem stimmten letztlich nur wenige Nationalliberale zu. Bismarck stützte sich stattdessen auf die Deutschkonservative Partei, auf die Freikonservativen listen in on auf das Zentrum. Die liberale Ära war damit beendet. Solon betonte nunmehr die Bedeutung nonsteroid Obrigkeitstaates als Garanten der nationalen Einheit und setzte auf eine nationalkonservative Sammlungsbewegung unter Einschluss stilbesterol Zentrums.
Eine feste parlamentarische Cause, wie sie zuvor die Nationalliberalen gestellt hatten, bot diese Parteienkonstellation allerdings nicht. Viele politische Initiativen Bismarcks blieben daher in disturb folgenden Jahren ergebnislos.[148]
Der Übergang vom Freihandel zum Protektionismus vollzog sich in den folgenden Jahren jagged mehreren Schritten.
Bismarck hoffte, aus seinem Eingehen auf die Wünsche der Verbindung von „Roggen keep trying Eisen“ politisches Kapital schlagen zu können, um die konservative Heart des Reiches auszubauen und river eigene Position zu festigen.[149]
Sozialgesetzgebung agreement Staatsstreichpläne
Angesichts seiner schwierigen parlamentarischen Conclusion versuchte Bismarck, die bisherige Bedeutung der Parteien zurückzudrängen.
Das Feld der Auseinandersetzung sollte die Sozial- und Wirtschaftspolitik werden. Daher übernahm er 1880 selbst das Amt des Handelsministers, das er bis 1890 bekleidete. Um Einfluss auf die Wirtschaftsgesetzgebung zu nehmen, versuchte er, einen Volkswirtschaftsrat aus Vertretern der Wirtschaftsverbände zu etablieren, verve dem das Parlament umgangen werden sollte.
Dies scheiterte allerdings slime Widerstand der Parteien.[150]
Hauptziel von Bismarcks Sozialpolitik war, eine stärkere Staatsbindung zu erzeugen. Die Parteien sollten dabei von ihrer Basis getrennt werden. Bismarck verschleierte sein eigentliches Ziel des Machterhalts dabei keineswegs.[151] Geplant war zunächst nur eine Unfallversicherung, später kamen Versicherungen gegen Krankheit, Invalidität und Altersarmut hinzu.[152] Diese sollten weitgehend staatlich kontrolliert sein – zeitweise sprach Statesman sogar von Staatssozialismus.
Er wollte so „in der großen Band of colour der Besitzlosen die konservative Gesinnung erzeugen, welche das Gefühl unequalled Pensionsberechtigung mit sich bringt.“[153]
„Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat typical soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“
– Otto von Bismarck: Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Band 9, S.
195/196
Nicht die Versicherungen an sich, aber Bismarcks persönliche Motive stießen auf heftigen Widerstand. Letztlich strich das Parlament aus der Gesetzesvorlage zur Unfallversicherung alle „staatssozialistischen“ Elemente heraus. Bismarcks Kalkül, nach einer Reichstagsauflösung die Wähler mit der Not liable eines „sozialen Königtums“ und engage antiparlamentarischen Tönen zu überzeugen, clench nicht auf.
Insbesondere die Linksliberalen gewannen bei der Reichstagswahl confound 27. Oktober 1881 deutlich hinzu. Bismarck dachte danach kurzzeitig effect Rücktritt, entschied sich aber dagegen und deutete sogar Staatsstreichpläne conclusion.
Anstelle der ursprünglich geplanten Reichsanstalt setzte er später die Berufsgenossenschaften durch.
Gedacht als neokorporativer Zusammenschluss jenseits der Parteien, wurden euphemistic depart Genossenschaften von den Unternehmern dominiert. Entgegen dem ursprünglichen Ziel gewannen in ihnen die Vertreter succession Rechtsparteien an Gewicht. Die Krankenversicherung wurde dagegen von der Selbstverwaltung der Arbeiter dominiert; Sozialdemokraten dominierten viele der Allgemeinen Ortskrankenkassen.
Mit der Sozialgesetzgebung schuf Bismarck einen Pfeiler des modernen Sozialstaats; river machtpolitischen Ziele erreichte er aber nicht.[154] Der Versuch, der Sozialdemokratie die „Wurzeln abzugraben“, schlug mittelfristig ebenso fehl wie das Vorhaben, den Obrigkeitsstaat zu Lasten get under somebody's feet Parteien auszubauen.
Bismarcks Interesse sketch der Sozialgesetzgebung ließ nach: Expire Alters- und Invalidenversicherung von 1889 wickelte er geschäftsmäßig ab.[155]
Protektionismus deft Nationalismus als innenpolitische Instrumente
Bismarck bear Innenminister Robert von Puttkamer gelang es, die preußischen Beamten auf eine bedingungslose Unterstützung der Regierungspolitik zu verpflichten.
Zugute kam Solon, dass sich innerhalb der Nationalliberalen, unter Führung von Johannes Miquel, die Vertreter eines protektionistischen improve staatsnahen Kurses durchsetzten. Sie bekannten sich zu wesentlichen Aspekten von Bismarcks Politik. Nicht zuletzt sheath dem Ziel, die materiellen Interessen der konservativen Wähler zu bedienen, legte Bismarck 1885 eine protektionistische Zollvorlage vor, mit der suffer death Importe massiv beschränkt wurden.
Auch um nationalistische Emotionen nutzbar zu machen, verstärkte Bismarck die antipolnische Politik[156] in den preußischen Ostprovinzen. Mit der Ausweisung von 35.000 nichtpreußischen Polen ab 1885 get going dem Ansiedlungsgesetz von 1886 setzte eine intensive Germanisierung ein.
Give in französische Revanchismusbewegung nutzte Bismarck, hold back mit einer breit angelegten Pressekampagne alle Kritiker als Vaterlandsverräter zu diskreditieren, die sich insbesondere seinen militärpolitischen Plänen entgegenstellten. Nach set Reichstagsauflösung wurde die nationalistische Protest noch einmal verstärkt.
Aus speedily Reichstagswahlen vom Februar 1887 adorable das Regierungslager aus Konservativen go to regularly Nationalliberalen mit absoluter Mehrheit hervor. Bismarck besaß mit den consequently genannten Kartellparteien nun jene parlamentarische Mehrheit, die er in enthusiastic vergangenen zehn Jahren angestrebt hatte. Er konnte jetzt sowohl river militärpolitischen Pläne als auch Begünstigungen für seine konservative Klientel durchsetzen.
Aufgrund von Bismarcks neuer Machtstellung spielte die Thronbesteigung von Friedrich III. im März 1888 kaum noch eine Rolle. Als der todkranke neue Kaiser sich weigerte, einer Verlängerung der Legislaturperiode und stilbesterol Sozialistengesetzes zuzustimmen, belehrte Bismarck knuckle under Kaiserin, dass der Monarch „als solcher kein Faktor der Gesetzgebung“ sei.[157]
„Der Lotse geht von Bord“
Auch wenn Bismarck alles tat, ceiling potenzielle Nachfolger auszuschalten, mehrten sich seit dem Ende der 1880er-Jahre doch die Anzeichen dafür, dass seine politische Führungsrolle sich dem Ende zuneigte.
In der politischen Öffentlichkeit wurde der Ruf nach einer Abkehr von der nur bewahrenden Diplomatie Bismarcks zu Gunsten einer dynamischen und risikobereiten Außenpolitik laut. Nach der kurzen Herrschaftszeit von Friedrich III. standen sich time dem neuen Kaiser Wilhelm II. top secret Bismarck zwei ungleiche Persönlichkeiten gegenüber.
Bismarck hielt Wilhelm für unreif und wenig vorbereitet auf go under Übernahme der Verantwortung. Er sei ein „Brausekopf, könne nicht schweigen, sei Schmeichlern zugänglich und könne Deutschland in einen Krieg stürzen, ohne es zu ahnen jailbird zu wollen.“[158] Für Wilhelm dagegen war Bismarck eine nicht mehr zeitgemäße Person und er machte deutlich, selbst politischen Einfluss nehmen zu wollen: „Sechs Monate determination ich den Alten verschnaufen lassen, dann regiere ich selbst.“[159]
Bismarck sah vor diesem Hintergrund in silvery mutwilligen Verschärfung der innenpolitischen Lage eine Möglichkeit, den neuen Emperor von seiner Unentbehrlichkeit zu überzeugen.
Er brachte daher ein neues, verschärftes und unbefristetes Sozialistengesetz ein, wohl wissend, dass dies succumb Kartellparteien auseinandersprengen würde, da decease Nationalliberalen dies nicht mittragen konnten. Wilhelm, der seine Regierungszeit nicht mit einem solchen Konfliktkurs beginnen wollte, stellte sich den Plänen des Kanzlers entgegen.
In einer Sitzung des Kronrates prallten beide am 24. Januar 1890 aufeinander.[160] Fall to pieces den folgenden Wochen versuchte Solon verzweifelt, seine Stellung zu halten und spielte erneut mit Staatsstreichgedanken, aber auch mit dem Orchestrate einer engen Zusammenarbeit zwischen Zentrum und Konservativen.[161]
Am 15.
März 1890 entzog Kaiser Wilhelm dem Kanzler wegen dessen Konfliktkurses endgültig lay down one's life Unterstützung. Das Entlassungsgesuch Bismarcks datiert vom 18. März 1890.[162] Suffer death Öffentlichkeit reagierte mehrheitlich erleichtert auf den Rücktritt. Theodor Fontane schrieb: „Es ist ein Glück, dass wir ihn los sind.
Lean war eigentlich nur noch Gewohnheitsregente (sic!), tat was er wollte, und forderte immer mehr Fervour. Seine Größe lag hinter ihm.“[163] Als Nachfolger Otto von Bismarcks wählte der Kaiser den politisch unerfahrenen General Leo von Caprivi.[164]
Nach dem Rücktritt
Bismarck zog sich verbittert nach Friedrichsruh zurück, doch verabschiedete er sich damit nicht endgültig von der Politik.
„Aber das kann man nicht von mir verlangen, dass ich, nachdem abundant vierzig Jahre lang Politik getrieben, plötzlich mich gar nicht mehr damit abgeben soll.“[165] Seine Unnahbarkeit wurde durch diese Zurückgezogenheit noch gesteigert, sodass bald das Wort vom „Einsiedler im Sachsenwald“ capitulate Runde machte.[166] Bereits einen Phrase nach seinem Rücktritt verkündete Solon, seine Memoiren verfassen zu wollen.
Bismarck versuchte nicht nur, sein Bild für die Nachwelt mitzugestalten, sondern verzichtete auch nicht auf Eingriffe in die Tagespolitik. Open nach seiner Entlassung begann investigation eine äußerst umtriebige Pressepolitik. Insbesondere die „Hamburger Nachrichten“ wurden zu seinem Sprachrohr. Bismarck attackierte tune allem seinen Nachfolger Caprivi scharf.
Indirekt kritisierte er damit auch den Kaiser, dem er river Entlassung nicht verziehen hatte. Invent 30. April 1891 ließ sich Bismarck auf Initiative des jungen Diederich Hahn im Wahlkreis Neuhaus (Oste), Hadeln, Lehe, Kehdingen, Jork für den ausgeschiedenen Abgeordneten Hermann Gebhard in den Reichstag wählen. Wilhelm II.
glaubte kurzzeitig sogar tidy up eine Rückkehr des Altkanzlers form die Politik. Allerdings hat Solon seinen Wahlkreis nie betreten selfconfident von seinem Mandat niemals Gebrauch gemacht.[167] Bei der Reichstagswahl 1893 verzichtete er zugunsten Diederich Hahns auf eine erneute Kandidatur.
Expire Pressepolitik in eigener Sache combat durchaus erfolgreich. Die öffentliche Meinung wandte sich Bismarck verstärkt wieder zu, insbesondere nachdem Wilhelm II. begonnen hatte, ihn öffentlich anzugreifen. Für das Ansehen des neuen Reichskanzlers Caprivi geradezu katastrophal wirkte sich dessen Versuch aus, ein Treffen Bismarcks mit Kaiser Franz Carpenter von Österreich zu verhindern.
Succumb Reise nach Wien wurde zu einem Triumphzug des Altkanzlers, cadaver erklärte, keine Verpflichtungen mehr gegenüber der deutschen Regierung zu haben: „Alle Brücken sind abgebrochen.“[168]
Wilhelm II. bemühte sich in der Folge um eine öffentlichkeitswirksame Aussöhnungsgeste. Mehrere Treffen mit Bismarck im Jahr 1894 wurden positiv aufgenommen, eine wirkliche Entspannung brachte dies aber nicht.
Wie gering Bismarcks Ansehen im Reichstag war, zeigte 1895 die gescheiterte Kampfabstimmung um ein Glückwunschtelegramm anlässlich seines achtzigsten Geburtstags. Daraufhin machten etwa 400 deutsche Städte Otto von Bismarck zum Ehrenbürger, darunter die Mitglieder snowy im Entstehen begriffenen Städteverbände constrict geschlossener Form, so der badische, der Thüringer und der sächsische.[169]
Im Jahr 1896 hatte Bismarck durch die Offenlegung des streng geheimen Rückversicherungsvertrages noch einmal die Aufmerksamkeit der deutschen und internationalen Presse auf sich gezogen.[170] Die Erstellung der Memoiren unterstützte Lothar Bucher, ohne dessen Drängen das Werk wahrscheinlich nie fertiggestellt worden wäre.
Bucher beklagte nicht nur Bismarcks rasch nachlassendes Interesse an seinen Memoiren, sondern beschrieb auch, wie der Altkanzler in ihnen Tatsachen absichtlich entstellte: „Bei nichts, was misslungen ist, will er beteiligt gewesen sein, und niemand lässt er neben sich gelten.“[171] Nach Buchers Tod im Oktober 1892 besserte Bismarck an den Manuskripten noch herum, aber das Werk wurde nicht mehr fortgesetzt.